"Werner und Orti raus" – das stand vor knapp zwei Wochen auf einem großen Banner der Osttribüne im Heimspiel gegen Wolfsberg. Am Ende standen die "Veilchen" mit einem 3:1-Erfolg als strahlende Sieger da. Eine Woche später rettete Violett gegen stark aufspielende Hartberger ein 1:1-Remis. Seither wurde die Kritik wieder größer.
Ein Umstand, der auch Sportdirektor Manuel Ortlechner nicht schmeckte, schließlich bekamen der ehemalige violette Kapitän, genauso wie Sportvorstand Jürgen Werner, zuletzt immer wieder die hohen Ansprüche, die den Verein umgeben, zu spüren. "Ich kenne die Vorwürfe, ich bin im Austausch mit den Fans", erklärte Ortlechner.
Den Vorwurf, er und Sportvorstand Werner, gleichzeitig auch Investor, würden im Alleingang die Zügel in der Hand haben, wies der violette Sportdirektor klar zurück. "Ich kann mich an fast keine Entscheidung erinnen, die alleine von einer Person getroffen wurde. Wir sitzen oft zusammen, zerbrechen uns die Köpfe. Es herrscht keine Ponyhof-Mentalität", unterstrich der 44-Jährige, fügte an: "Wir haben alle nur das Beste für die Austria im Blick."
Zuletzt häuften sich Berichte, im Verein würde es kriseln. Die Investoren rund rum Werner würden auf der einen Seite stehen, der "violette Flügel" rund um Präsident Kurt Gollowitzer auf der anderen. Sollte die Austria tatsächlich Werner und ihm nahestehende Investoren auszahlen wollen, würden laut "Kurier" acht Millionen Euro fällig werden. Dies ist vor dem Stadionverkauf jedenfalls nicht denkbar.
"Der Verein ist oft sehr kompliziert. Wir haben einige Stakeholder-Gruppen, die hohe Erwartungen haben", meinte Ortlechner, "aber auch wir streben nach dem Bestmöglichen. Aus meiner Sicht ist es alternativlos, dass man kühlen Kopf bewahrt und an den Prozess glaubt."
Eines gab der 44-Jährige so manchem Fan noch mit auf den Weg. "Klar, es wäre besser, jede Woche zu gewinnen. Aber das zu fordern, ist realitätsfremd. Wenn jemand das fordert, dann hängt er noch in der Vergangenheit. Die Realität ist eine andere." Der Fußball habe sich einfach verändert. "Man muss respektieren, dass auch andere Mannschaften gut arbeiten", erklärte der violette Sportdirektor. Und ergänzte mit Blick auf die Talente Konstantin Aleksa (17) und Philipp Maybach (16), die zuletzt ihre Kampfmannschaftsdebüts feierten: "Es ist nicht selbstverständlich, dass ein 16-Jähriger zugreift, wenn wir ihm einen Vertrag anbieten. Ich bin froh, dass es viele Jungs gibt, die sagen: Ich will den Weg über die Austria machen."