"Gefährliche Situationen"

Orkan-Sturm – Warnstufe Rot bis nach Wien ausgerufen

Am Samstag wird der Höhepunkt des Sturms erwartet, auch in Wien wird es brenzlig. Schon zuvor gab es in Salzburg schwere Schäden, in NÖ einen Toten.

Newsdesk Heute
Orkan-Sturm – Warnstufe Rot bis nach Wien ausgerufen
Durch umstürzende Bäume wurden große Schäden verursacht.
FF KUCHL / APA / picturedesk.com

Der heftige Sturm hat auch am Freitag und Samstag Österreich stark im Griff. In jedem Bundesland gilt zumindest Warnstufe Orange, für beinahe die kompletten Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich, den Norden Salzburgs sowie Teile der Steiermark und den Wiener Bezirk Liesing gilt laut UBIMET-Unwetterzentrale sogar Warnstufe Rot. Dass man das nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, zeigen einige Beispiele aus Salzburg.

Dort wurden in der Nacht auf Freitag Windspitzen von bis zu 131 km/h gemessen. Auch durch die Stadt Salzburg fegten beängstigende Böen und sorgten für brenzlige Momente. So traf ein entwurzelter Baum einen genau in diesem Moment vorbeifahrenden O-Bus, berichtet die Polizei. Dabei wurde die 55-jährige Lenkerin unbestimmten Grades verletzt. Die Reparaturarbeiten an der Oberleitung dauerten bis in die frühen Morgenstunden.

Probleme hatten zudem rund 5.500 Haushalte, die von Mitternacht bis etwa 5 Uhr Früh ohne Strom waren. Selbst danach saßen noch 800 Haushalte im Dunkeln, am Vormittag waren es immer noch wenige hundert. Unterdessen musste auch der beliebte Gaisbergrundweg wegen vieler umgestürzter Bäume bis auf weiteres gesperrt werden. In Niederösterreich wurde ein Mann getötet – mehr dazu hier.

Wenn möglich drinnen bleiben

Auf der Website des Landes Salzburg prangt nun ein großer roter Banner, der vor der aktuellen Wetterlage warnt. Erwartet wird konstant starker Wind mit 80 bis 90 km/h, teils sind Böen mit mehr als 100 km/h möglich. Am stärksten wird der Flachgau betroffen sein. Auf den Berggipfeln sind Windgeschwindigkeiten an die 150 km/h möglich. Im Hochgebirge wird in Summe bis zu ein Meter Neuschnee fallen, die Orkanböen sorgen für starke Verwehungen und daher wird die Lawinengefahr noch höher werden.

Markus Kurcz, der Leiter des Katastrophenschutzes des Landes, warnt: "Der Sturm wird seinen Höhepunkt von Samstagvormittag bis am Nachmittag haben. Bei starken Wind und Sturm sollte man sich vor allem in geschützten Innenräumen aufhalten und nur, wenn es unbedingt sein muss nach draußen gehen. Für den gesamten Zeitraum ist es wichtig, Wälder und Alleen und die Umgebung von großen Baumgruppen absolut zu meiden. Abgebrochene Äste oder von Häusern stürzende Teile können für gefährliche Situationen sorgen." Spontane, oft auch sehr große Lawinen sind wahrscheinlich.

Die aktuellen Wetterwarnungen.
Die aktuellen Wetterwarnungen.
uwz.at

Die Prognose

In der Nacht auf Samstag geht es allgemein stürmisch und nass weiter. Besonders entlang der Alpennordseite bzw. im westlichen Donauraum legt der Wind neuerlich zu, regional kommt es zu schweren Sturmböen und auf den Bergen weht der Wind teils auch in Orkanstärke. Dazu fällt nahezu landesweit Regen bzw. oberhalb von etwa 600 bis 1.000 Meter Schnee. Besonders am Arlberg sowie von den Tauern bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet regnet und schneit es kräftig. Auf den Bergen sowie vom Lungau bis zum Semmering fallen teils große Nassschneemengen mit zunehmender Schneebruchgefahr.

Der Samstag beginnt an der Alpennordseite trüb und nass, die Schneefallgrenze liegt von Ost nach West zwischen 800 und 1200 m. Im Tagesverlauf lässt der Regen im Westen nach, im Osten legt der Wind dagegen neuerlich zu und besonders vom Traunviertel bis ins südliche Wiener Becken muss man mit schweren Sturmböen rechnen. In der Nacht bleibt es im Nordosten stürmisch.

Verhaltensempfehlungen für die Bevölkerung

  • Befestigen beziehungsweise "verräumen" von losen Gegenständen wie Terrassen-und Balkongarnituren oder Blumentöpfe und Weihnachtsdekoration.
  • Rund um Samstagmittag, insbesondere im Zentralraum, wenn möglich, auf Aufenthalt im Freien und Autofahrten verzichten.
  • Säubern von Regenwasser-Einlaufschächten.
  • Schließen der Fenster unter Erdniveau.
  • Fahrzeuge, wenn möglich in der Garage abstellen.
  • Kein Aufenthalt im Wald und Parkanlagen („Gassi gehen“) sowie auf Schi- und Schneeschuhtouren abseits der freigegebenen und gesicherten Pisten.
  • Beachten des Lawinenberichtes.
  • Vorsicht im Straßenverkehr, insbesondere beim Überholen (Windböen) und Geschwindigkeit an die Fahrverhältnisse anpassen.
  • Einplanen von Verspätungen im Straßen-, Schienen- und Flugverkehr.
  • Keine Reparaturarbeiten während der Sturmspitzen, insbesondere nicht auf Dächer steigen!
  • Vorkehrungen für mögliche Stromausfälle treffen.
  • Beachten der gesicherten Informationen über Radio oder Fernsehen sowie des Landes Salzburg unter: www.salzburg.gv.at/ticker und www.salzburg.gv.at/app
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    red
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