ORF-Star mit einem Arm: "Hätte dort sterben müssen"

Andreas Onea versorgt Österreichs Fans als ORF-Moderator regelmäßig mit den wichtigsten Nachrichten aus der Welt des Sports. In den kommenden Tagen steht er selbst als Aktiver im Rampenlicht.

Onea wird in Paris unter den fünf Ringen um paralympisches Edelmetall kämpfen.

Mit der "APA" sprach Österreichs Medaillen-Hoffnung über seine Chancen: "An einem guten Tag von mir und an einem schlechten Tag meiner Konkurrenten kann es sehr gut ausgehen." Warum sich Onea selbst in der Außenseiterrolle sieht? Seit einem Autounfall in der Kindheit fehlt dem Niederösterreicher sein gesamter linker Arm. In seiner Klasse treten bei den Schwimmbewerben aber auch Athleten mit einem halben Arm mehr – ein entscheidender Vorteil.

Am Freitag tritt Onea in seiner Paradedisziplin über 100m Brust an, in der er 2016 in Rio Bronze eroberte. Onea: "Unvergessliche Momente. Wenn ich daran zurückdenke, bekomme ich noch immer Gänsehaut."

Schon damals war der Schwimmer schon beim ORF aktiv, hatte 2012 beim Öffentlich-Rechtliche begonnen. Durch seine Doppelfunktion könne er in der Sportredaktion des ORF auch den Behindertensport weiterbringen: "Kollegen interessieren und informieren sich. Damit können wir ganz viel für die Bewusstseinsbildung im Parasport vorantreiben."

Der heute 32-Jährige erinnert sich an jenen schweren Schicksalsschlag im Alter von fünf Jahren, der zu seiner Behinderung geführt hatte: "Eigentlich hätte ich dort an der Unfallstelle sterben müssen. Doch ich leben und ich bin Gott unglaublich dankbar dafür. Und für alles, was nach diesem Unfall kam."

Nach den 100m Brust wird Onea am Sonntag auch über 200m Lagen an den Start gehen.