Peinlicher Fehler

ORF schafft Männer ab: Kickl wird zur "Klubobfrau"

Mitten im Wahlkampf schaffte der ORF nun das männliche Geschlecht ab. In einer Grafik zu den Bundeslisten werden die Kandidaten zu Frauen.

Newsdesk Heute
ORF schafft Männer ab: Kickl wird zur "Klubobfrau"
Der ORF schaffte in einer Grafik das männliche Geschlecht ab.
Screenshot ORF: Bezeichnungen; Politiker: Helmut Graf; Hintergrund: Picturedesk; "Heute"-Collage"

Der Wahlkampf für die Nationalratswahl am 29. September befindet sich im Endspurt  – die Spitzenkandidaten werben um jede Stimme. Die innerpolitische Lage ist angespannt, vor allem nach einem Eklat in der letzten Sitzung des Nationalrats.

Denn dort schaffte die ÖVP gemeinsam mit den Grünen und der SPÖ in einer Abstimmung die biologischen Geschlechter ab. Laut der ÖVP ein Fehler, den man rückgängig machen wolle. Die FPÖ ortet einen Skandal – "Heute" berichtete.

Doch nicht nur im Nationalrat scheint man es auf die Geschlechter abgesehen zu haben, sondern auch im ORF. Denn in einem Artikel auf orf.at zur Nationalratswahl schaffte der Öffentlich-Rechtliche in einer Grafik kurzerhand die männlichen Geschlechter ab.

Kickl ist Klubobfrau

Konkret werden in der interaktiven Grafik die jeweiligen Bundeslisten und Kandidaten der Parteien angeführt. Klickt man auf einen der Punkte, so sollte man sich die Kandidaten und ihre Ämter einblicken können – ein kleiner Steckbrief also. Diese sind aber fehlerhaft, denn beispielsweise ist FPÖ-Chef Herbert Kickl nicht Klubobmann seiner Partei, sondern "Klubobfrau".

Falsche Geschlechter in ORF-Grafik

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    Der ORF schaffte in einem Bericht zur Nationalratswahl die männlichen Geschlechter in einer Grafik ab.
    Der ORF schaffte in einem Bericht zur Nationalratswahl die männlichen Geschlechter in einer Grafik ab.
    Screenshot: orf.at

    Ebenfalls kurios ist die Beschreibung von SPÖ-Chef Andreas Babler. Er ist Bundesparteivorsitzender und zugleich eine Bürgermeisterin. Bei Grüne-Chef Werner Kogler stimmt zwar das Geschlecht, dass er aber auch Vize-Kanzler ist, wird ausgelassen. Stattdessen bekam er vom ORF den Beruf "Volkswirt" zugeschrieben.

    Auch BIER-Chef Dominik Wlazny wird nicht als Politiker, Satiriker oder Partei-Chef betitelt, sondern als Musiker. KPÖ-Spitzenkandidat Tobias Schweiger ist eine einfache "Angestellte".

    Ämter bei FPÖ-Kandidaten fehlen

    Verschont blieb hingegen Bundeskanzler Karl Nehammer – bei ihm stimmen die Angaben. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker ist dafür eine "Rechtsanwältin".

    Während bei Stocker aber die Bezeichnung Generalsekretär hinzugefügt wurde, fehlt diese bei Christian Hafenecker, der dieses Amt bei der FPÖ hat – seine Jobbeschreibung: "Politikerin".

    Dem ORF dürfte der Fehler mittlerweile aufgefallen sein, die verfälschte Grafik wurde bereits aus dem Artikel entfernt.

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      Getty Images

      Auf den Punkt gebracht

      • Mitten im Wahlkampf hat der ORF in einer Grafik zu den Bundeslisten der Parteien alle männlichen Kandidaten zu Frauen gemacht, mit Ausnahme von Nehammer und Kogler
      • Dieser Fehler, der auch kuriose Bezeichnungen für die Berufe der Politiker beinhaltete, sorgt für Aufsehen und Kritik, insbesondere von der FPÖ
      red
      Akt.