Mahnung ohne Rechnung

ORF-Gebühren-Chaos! Schuld wird bei anderen gesucht

Statt der Vorschreibung oder einer 1. Mahnung bekam ein Wiener vom Gebührenservice sofort die 2. Mahnung ins Haus – und soll 10 Prozent mehr zahlen!

Wien Heute
Ein Wiener soll trotz fehlender Zahlungsaufforderung die Mahngebühr zahlen, er wehrt sich.
Ein Wiener soll trotz fehlender Zahlungsaufforderung die Mahngebühr zahlen, er wehrt sich.
Weingartner-Foto/Screenshot Thomas R.

Nach der Umstellung von der GIS-Gebühr auf die neue ORF-Gebühr nimmt das "OBS-Mahnungs-Chaos" scheinbar kein Ende. So ist auch der Wiener Thomas R. (42), der vergangene Woche seinen Augen nicht traute, als er bereits die 2. Mahnung vorfinden musste, davon betroffen. Und das, obwohl er zuvor weder einen Erlagschein für die eigentliche Zahlung, noch eine 1.Mahnung erhalten hatte. 

Besonders ärgerlich war für den Wiener, dass diese Mahnung nicht nur die Zahlungserinnerung beinhaltete, sondern auch 10 Prozent Säumniszuschlag. Somit stieg der zu zahlenden Betrag von 183,60 Euro auf 201,96 Euro.

Seit 17 Jahren keine Probleme – bis jetzt

Thomas R. zahle bereits seit 17 Jahren GIS-Gebühren und hätte bisher nie Probleme damit gehabt. "Die Erlagscheine sind immer pünktlich per Post bei mir eingetroffen, ich habe eingezahlt und damit war es erledigt", wie er im "Heute"-Gespräch erzählt. Der Wiener hat sich auch bei der OBS-Gebühr für die Möglichkeit einmal jährlichen Zahlung per Erlagschein entschieden. "Abbuchungen waren mir schon immer suspekt. Ich möchte mich selbst um meine Finanzen kümmern und im Falle einer Abmeldung hätte ich dann auch keine weiteren Probleme", so der Wiener.

"Einmalige Kulanz" und Schuldsuche bei anderen

Nachdem die Mahnung bei dem Wiener eingetroffen war, schickte er sofort ein E-Mail an das OBS mit der Bitte um Aufklärung. Wenige Tage später kam dann auch schon die Antwort retour. "Mir wurde erklärt, dass der Erlagschein per Post geschickt wurde. Auf die Zustellung der Post habe man aber keinen Einfluss. Die 1.Mahnung wurde dann per Mail geschickt. Ich solle doch auch nochmal meinen Spam-Ordner kontrollieren. Das machen ich täglich, da war sicher nichts".  Über das Angebot einer "einmaligen Kulanz" kann der Wiener nur schmunzeln, zeigt sich aber erfreut, dass ihm die zu Unrecht verlangten 10 Prozent Säumniszuschlag erlassen wurde.

SEPA-Lastschrift empfohlen

Wie auch schon in anderen Fällen wird Thomas R. die SEPA-Lastschrift als besonders zuverlässige Methode empfohlen, da so der Postweg wegfallen würde. Für den Wiener ist aber klar: "Bei der Umstellung muss ein großer Fehler passiert sein, den man von Seiten des OBS möglichst schnell aufklären sollte".

Auf "Heute"-Nachfrage beim OBS versicherte die Leiterin der Rechtsabteilung, Doris Vogelsinger: "Bei der Umstellung von der GIS zum ORF Beitrags Service hat es im Einflussbereich der OBS bei der Versendung von Zahlungsaufforderungen keine Probleme gegeben. Wir nehmen uns natürlich jedes einzelnen Falles an und versuchen, die Sachlage aufzuklären und das Problem zu beheben". 

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    Ob man damit auch die Menschen in Österreich erreichen will, die gar nicht ORF schauen und künftig trotzdem dafür zahlen müssen? 
    Screenshot ORF
    red
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