Formel 1

ORF-Experte watscht Red-Bull-Crashpilot ab

Licht und Schatten! Beim Grand Prix von Japan triumphierte Max Verstappen. Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez hatte drei (!) Unfälle.

Sport Heute
Verstappen kann im nächsten Rennen den WM-Titel holen, für Sergio Perez läuft es nicht.
Verstappen kann im nächsten Rennen den WM-Titel holen, für Sergio Perez läuft es nicht.
IMAGO/PanoramiC

Max Verstappen siegte beim GP Japan überlegen. Mit Red Bull sicherte er sich die Konstrukteurs-WM. Der überlegene Erfolg des Niederländers war die eine Geschichte vom Rennen in Suzuka. Es gab jedoch nicht nur Licht für den Austro-Rennstall, sondern auch Schatten.

Während Verstappen eine Machtdemonstration ablieferte, erlebte sein Teamkollege Sergio Perez ein unschönes Rennen. In Suzuka crashte Perez dreimal, zweimal waren den Kollisionen Eigenfehler vorausgegangen. In Runde 15 musste er seinen Wagen abstellen. Formel-1-Experte Alexander Wurz watschte ihn in der ORF-Liveübertragung ab: "Jenseits von Gut und Böse."

Und weil sich Perez auch noch eine Zeitstrafe einhandelte, die im nächsten Rennen abzusitzen gewesen wäre, schickte Red Bull seinen Piloten in Runde 40 zum Nachsitzen. Dies, damit er straffrei ins nächste Rennen gehen kann. Perez: "Wenn du einmal aus dem Auto ausgestiegen bist, bist du nicht mehr in Stimmung."

Die Red-Bull-Führung beteuert zwar, dass der Mann aus Guadalajara einen Vertrag für 2024 hat. Ob Perez aber angesichts seiner durchwachsenen Leistungen auch tatsächlich über diese Saison hinaus Teamkollege von Verstappen bleibt, ist fraglich. "Das war ein rabenschwarzer Tag für ihn", urteilte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky.

Einige Unfälle während des Rennens

Schon wenige Sekunden nach dem Erlöschen der roten Ampeln krachte es. Pole-Mann Verstappen konnte sich gerade so aus einer McLaren-Zange aus Piastri und Norris befreien und als Führender in die erste Kurve rasen. Dahinter flogen aber die ersten Trümmerteile. Alfa-Saubers Guanyu Zhou und Valtteri Bottas sowie Alex Albon (Williams) und Esteban Ocon (Alpine) kollidierten. Ihre Wagen wurden beschädigt, schon in Runde eins musste das Safety Car ausfahren.

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    Formel-1-Action in Spielberg
    Formel-1-Action in Spielberg
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    Es ging weiter mit mehreren Zusammenstössen. Am Ende gab es fünf Ausfälle – darunter auch Williams-Pilot Logan Sargeant. Bottas’ schoss Sargeant mit seinem Boliden den Alfa-Sauber-Fahrer in Runde sieben ab. Bottas über Funk: "What the f***?" Der Finne ging an die Box, gab dann aber auf, während Teamkollege Zhou Dreizehnter wurde. Sergeant bekam eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt.

    Der Rookie im Williams erlebte bisher eine Desaster-Saison, immer wieder war er in Crashs verwickelt. Am Samstag, als er nach einem Fahrfehler in der Quali auch verunfallte, meinte Sky-Experte und Ex-Fahrer Ralf Schumacher: "Sorry, aber der ist einfach überfordert. Das ist eigentlich ein Fehler, den man in der Formel 1 nicht machen sollte." Sergeant gab kurz nach dem Unfall das Rennen auf.

    Krach bei Mercedes

    Lewis Hamilton wurde in Japan Fünfter, Teamkollege George Russell Siebter. Gleich mehrfach kam es zu harten Positionskämpfen zwischen den beiden Mercedes-Stars. Russell funkte nach einem intensiven Duell mit Hamilton: "Was machen wir hier? Kämpfen wir gegeneinander oder gemeinsam gegen die anderen Teams?" Später im Rennen funkte das Team an Hamilton: "Bitte lasst euch beiden genügend Abstand zueinander."

    Kurz vor Schluss kam dann die Order Richtung Russell, dass er Hamilton vorbeilassen solle: "Wir tauschen die Positionen." Russell beschwerte sich, die Antwort aus der Box per Funk: "Das ist eine Anordnung, George." Eine Runde später überholte Ferraris Carlos Sainz Russell.

    Verstappen am Weg zum WM-Titel

    Nach seinem Sieg in Japan führt Verstappen die WM-Wertung der Formel 1 mit riesigem Vorsprung an. Der niederländische Red-Bull-Pilot hat 177 Punkte mehr als Teamkollege Perez, der auf Platz zwei liegt. Damit kann Verstappen schon in zwei Wochen in Katar seinen dritten Titel nacheinander holen – und das sogar schon beim Sprintrennen am Samstag.

    Verstappen braucht nach dem Katar-Rennen mindestens 146 Punkte Vorsprung. In Verstappens Idealfall ist er schon nach dem Sprint am Samstag Weltmeister. Er muss dafür mindestens auf den sechsten Rang kommen und damit drei Punkte holen. In diesem Fall könnte Verstappen dann sogar am Sonntag ausfallen.