TV-Verwirrung

ORF-Chaos! Elfer-Krimi nicht live, Werbung statt Rapid

Die Freude über Hochspannung im Cup-Achtelfinale wurde für heimische Fans durch eine Chaos-Konferenz im ORF getrübt. Das Protokoll.

Sport Heute
ORF-Chaos! Elfer-Krimi nicht live, Werbung statt Rapid
Rapid trifft im Cup auf Amstetten.
Gepa

Salzburg und der LASK zitterten sich am Mittwochabend erst im Elfmeterschießen ins Viertelfinale. Der Serienmeister stand in Hartberg kurz vor dem vorzeitigen Aus. Österreichische Fans sahen den Showdown vom Punkt aber nicht live.

Elfern im Re-Live

Während die "Bullen" in der Oststeiermark im Elfmeterschießen waren, sahen die Zuschauer in der Cup-Konferenz auf ORF eins das Elfern zwischen dem LASK und Zweitligist Kapfenberg.

Die Linzer setzten sich im Thriller durch. Dann schaltete der ORF nach Hartberg, verkaufte das bereits beendete Match ebenfalls als Live-Krimi. Donis Avdijaj verschoss für Hartberg. Salzburg stieg auf. Mit einem Blick auf das Smartphone oder in den ORF-Teletext war die Spannung zu diesem Zeitpunkt aber längst dahin …

Zeiten-Wirrwarr

Schräg: Dabei hatte der Live-Kommentar das Ende der Partie bereits viel früher angekündigt. "Ein Rechenfehler" hatte für Verwirrung gesorgt. "Es werden zwei Mal 15 Minuten nachgespielt. Zwei Mal 15 ist 30, plus 90 Minuten ergibt das natürlich 120", wurde auf Sendung aufgeklärt, warum der zuvor angekündigte Abpfiff nach der 115. Minute falsch gewesen war. 

Tor nicht aufzulösen

Verwirrung auch in Linz: Das Elfmeterschießen und damit auch die verzögerten Bilder aus Hartberg wären wohl eigentlich nicht nötig gewesen. Denn: Der LASK hätte in der Verlängerung die Entscheidung bereits mit dem vermeintlichen 1:0 durch Peter Michorl herbeigeführt. Weil es im Cup keinen VAR gibt, war die Abseits-Entscheidung des Schiedsrichter-Teams nicht zu überprüfen. Weil der ORF nur eine Einstellung in etwa auf Höhe der Mittelauflage anbot, tappten auch die TV-Zuschauer im Dunklen.

Die ORF-Experten Helge Payer und Herbert Prohaska bemängelten ebenfalls sinngemäß: Wohl kein Abseits, mit diesem Standbild aber nicht aufzulösen.

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    Aufstellungs-Roulette

    Klar aufzulösen ist: Die vor dem Spiel gezeigten Aufstellungen stimmten jedenfalls nicht. Bei Salzburg spielte Andreas Ulmer wie üblich links, Amar Dedic rechts in der Verteidigung. Bei Hartberg wirbelte Dominik Prokop wie gewohnt im offensiven Mittelfeld, nicht wie eingezeichnet rechtshinten.

    Der ORF hat keine Bundesliga-Rechte. Die liegen bei Pay-TV-Sender Sky Sport Austria.

    Werbung statt Rapid

    Rapid-Fans, die rechtzeitig für das späteste Match zwischen Amstetten und den Hütteldorfern aufgedreht haben, sahen stattdessen zunächst die Wiederholung des bereits beendeten Elfmeterschießens von Salzburg. Dann schaltete der ORF noch einen Werbeblock, unter anderem mit Hinweisen auf das eigene Programm, bevor es in der 18. Minute zum Livespiel von Rapid ging.

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