Panne im Live-TV!

ORF brät geschützten Fisch und entschuldigt sich 

Ein kulinarischer Beitrag im ORF ging mächtig in die Hose. Im Mittelpunkt: Ein köstlich gebratener Fisch, der allerdings vom Aussterben bedroht ist. 

Nicolas Kubrak
ORF brät geschützten Fisch und entschuldigt sich
Der ORF sorgte in einem Kochbeitrag, in dem ein geschützter Fisch gebraten wurde, für viel Aufsehen.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com / iStock / Heute-Montage

Kulinarische Beiträge sind im ORF keine Seltenheit. Solche Sendungen schaffen nicht nur eine lockere und entspannte Atmosphäre, sie können auch als Inspiration für Kochbegeisterte dienen. Vergangene Woche wurde in "Niederösterreich Heute" zur Primetime ein neues Gericht präsentiert: Ein herzhaft verkochter Fisch. Das Rezept ist bis heute auf "noe.orf.at" abrufbar.

So sahen die verbotenen Fischlaibchen aus.
So sahen die verbotenen Fischlaibchen aus.
Screenshot ORF

Fisch auf Roter Liste 

Es kam jedoch zu einer schlimmen Panne. Denn: Der Frauennerfling, der im Beitrag so delikat gebraten wurde, steht in Österreich auf der Roten Liste – ist also vom Aussterben bedroht – und ist streng geschützt! Die Fischart, die vor allem in der oberen und mittleren Donau sowie in einigen größeren Nebenflüssen, wie zum Beispiel dem Marchfeldkanal vorkommt, ist ganzjährig geschont und darf keinesfalls geangelt werden.

Kein Speisefisch

Grund dafür ist aber nicht die übermäßige Fangbeliebtheit des Frauennerflings, sondern viel mehr die Verschmutzung der Gewässer, der Gewässerverbau sowie die steigenden Wassertemperaturen. Hinzu kommt, dass der Frauennerfling eigentlich gar kein Speisefisch ist und in der Küche daher so gut wie keine Verwendung findet. Wie er es in die "ORF-Küche" gefunden hat, ist also ein großes Rätsel. 

ORF entschuldigt sich

Dieser Missstand dürfte wohl einigen aufmerksamen Zusehern aufgefallen sein. Am Dienstag strahlte "Niederösterreich Heute" einen weiteren Kochbeitrag aus, der sich der klassisch österreichischen Blunzn widmete und mehrere Rezepte dazu präsentiert wurden. 

Im Anschluss bezog Moderatorin Claudia Schubert Stellung zum Vorfall mit dem Frauennerfling und entschuldigte sich im Namen des ORF bei den Zuschauern. "Vergangene Woche haben wir köstlich kulinarisch einen Fisch verkocht, den sogenannten Frauennerfling. Der ist aber ganzjährig geschont, dafür entschuldigen wir uns. Wir hatten diesbezüglich eine andere Information", bedauerte sie.

Moderatorin Claudia Schubert entschuldigte sich für die Fisch-Panne im ORF.
Moderatorin Claudia Schubert entschuldigte sich für die Fisch-Panne im ORF.
Screenshot ORF

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Der ORF präsentierte einen kulinarischen Beitrag, bei dem ein vom Aussterben bedrohter Fisch gekocht wurde, was zu einer peinlichen Panne führte
    • Der Frauennerfling, der streng geschützt ist, darf nicht gefischt und erst recht nicht gekocht werden
    • Nach heftiger Kritik entschuldigte sich der ORF öffentlich für den Vorfall
    nico
    Akt.