Panne im Live-TV!
ORF brät geschützten Fisch und entschuldigt sich
Ein kulinarischer Beitrag im ORF ging mächtig in die Hose. Im Mittelpunkt: Ein köstlich gebratener Fisch, der allerdings vom Aussterben bedroht ist.
Kulinarische Beiträge sind im ORF keine Seltenheit. Solche Sendungen schaffen nicht nur eine lockere und entspannte Atmosphäre, sie können auch als Inspiration für Kochbegeisterte dienen. Vergangene Woche wurde in "Niederösterreich Heute" zur Primetime ein neues Gericht präsentiert: Ein herzhaft verkochter Fisch. Das Rezept ist bis heute auf "noe.orf.at" abrufbar.
Fisch auf Roter Liste
Es kam jedoch zu einer schlimmen Panne. Denn: Der Frauennerfling, der im Beitrag so delikat gebraten wurde, steht in Österreich auf der Roten Liste – ist also vom Aussterben bedroht – und ist streng geschützt! Die Fischart, die vor allem in der oberen und mittleren Donau sowie in einigen größeren Nebenflüssen, wie zum Beispiel dem Marchfeldkanal vorkommt, ist ganzjährig geschont und darf keinesfalls geangelt werden.
Kein Speisefisch
Grund dafür ist aber nicht die übermäßige Fangbeliebtheit des Frauennerflings, sondern viel mehr die Verschmutzung der Gewässer, der Gewässerverbau sowie die steigenden Wassertemperaturen. Hinzu kommt, dass der Frauennerfling eigentlich gar kein Speisefisch ist und in der Küche daher so gut wie keine Verwendung findet. Wie er es in die "ORF-Küche" gefunden hat, ist also ein großes Rätsel.
ORF entschuldigt sich
Dieser Missstand dürfte wohl einigen aufmerksamen Zusehern aufgefallen sein. Am Dienstag strahlte "Niederösterreich Heute" einen weiteren Kochbeitrag aus, der sich der klassisch österreichischen Blunzn widmete und mehrere Rezepte dazu präsentiert wurden.
Im Anschluss bezog Moderatorin Claudia Schubert Stellung zum Vorfall mit dem Frauennerfling und entschuldigte sich im Namen des ORF bei den Zuschauern. "Vergangene Woche haben wir köstlich kulinarisch einen Fisch verkocht, den sogenannten Frauennerfling. Der ist aber ganzjährig geschont, dafür entschuldigen wir uns. Wir hatten diesbezüglich eine andere Information", bedauerte sie.