Homophobie-Entgleisungen

ORF ändert nach Rapid-Skandal sein Programm

Die homophoben und beleidigenden Gesänge einiger Rapid-Spieler sorgten für einen Aufschrei. Nun reagierte auch der ORF, ändert das Programm. 

Sport Heute
ORF ändert nach Rapid-Skandal sein Programm
Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann.
Gepa

Den Derbysieg gegen die Wiener Austria feierten einige Rapid-Spieler und Funktionäre ausgiebig. Und vergriffen sich dabei deutlich im Ton. Kapitän Guido Burgstaller, Derby-Torschütze und Star-Spieler Marco Grüll, Torwart Niklas Hedl, sowie Thorsten Schick und Maximilian Hofmann wurden von der Liga bestraft, nachdem Videos der üblen Gesänge auftauchten. Auch Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann für eine üble Beleidigung und Co-Trainer Stefan Kulovits, der ebenso in die Gesänge miteinstimmten, wurden sanktioniert.

Nachdem rund um das Finale des Grunddurchgangs ein weiteres Video eines beleidigenden Gesangs aus dem VIP-Klub auftauchte, geriet nun mit Daniel Seper ein zweiter Co-Trainer ins Visier der Bundesliga. Macht fünf Spieler und drei Klub-Funktionelle, die auf den Videos zu sehen sind. Sponsoren und der Sportminister Werner Kogler reagierten schnell, erhöhten den Druck auf Grün-Weiß. Die Hütteldorfer präsentierten einen Zehn-Punkte-Katalog, werden nun an ihren Taten gemessen werden. 

Die knallharten Rapid-Strafen für den Derby-Skandal

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    Die Rapid-Stars (links Marco Grüll, daneben Guido Burgstaller, rechts Co-Trainer Stefan Kulovits) sangen mit Ultras ein homophobes Lied. Der Skandal nach dem Derby am 25. Februar hat für die Hütteldorfer Folgen. Hier der Überblick über die Strafen und das Geschehene.
    Die Rapid-Stars (links Marco Grüll, daneben Guido Burgstaller, rechts Co-Trainer Stefan Kulovits) sangen mit Ultras ein homophobes Lied. Der Skandal nach dem Derby am 25. Februar hat für die Hütteldorfer Folgen. Hier der Überblick über die Strafen und das Geschehene.
    Screenshot

    Doku läuft im ORF

    Den Derby-Skandal der Hütteldorfer nahm nun der "ORF" zum Anlass, um kurzfristig sein Programm zu ändern. Österreichs öffentlich-rechtlicher Rundfunk beschäftigt sich mit dem Thema Homosexualität im Fußball und warum sich Profis während ihrer aktiven Karriere nicht geoutet haben. 

    Deshalb zeigt der ORF am Donnerstagabend (22.10 Uhr) die Doku "Das letzte Tabu" über Homosexualität im Fußball als Free-TV-Premiere. "Aktuell, brisant", kündigte der Sender die eineinhalbstündige Dokumentation von Regisseur Manfred Oldenburg an, zeigt damit die Verbindung zum Rapid-Skandal, ohne die Hütteldorfer beim Namen zu nennen.

    Die Rekorde und Kuriositäten der Bundesliga-Herbstsaison

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      GEPA

      Von rund 500.000 Fußball-Profis weltweit haben sich nicht einmal zehn öffentlich geoutet. In der Dokumentation kommen Ex-Spieler wie Thomas Hitzelsperger, Marcus Urban und Collin Martin zu Wort. Hitzelsperger ist im deutschsprachigen Raum wohl der bekannteste schwule Fußballer, auch wenn sich der ehemalige deutsche Teamspieler erst nach seiner Karriere outete. 

      ORF ändert Programm

      Die Dokumentation läuft am Donnerstagabend in ORF1 (22.10 Uhr), unmittelbar nach dem Handball-Duell Österreich gegen Kroatien im Rahmen der Olympia-Qualifikation aus Hannover (20.15 Uhr). Zuvor zeigt der öffentlich-rechtliche Sender das Achtelfinal-Rückspiel der Europa League zwischen West Ham United und Freiburg mit den ÖFB-Stars Michael Gregoritsch, Philipp Lienhart und Junior Adamu (18.45 Uhr). Die Breisgauer entschieden das erste Duell vor einer Woche für sich. 

      Auf den Punkt gebracht

      • Nach dem Skandal um homophobe Gesänge einiger Rapid-Spieler ändert der ORF sein Programm und zeigt eine Dokumentation über Homosexualität im Fußball, ohne den Verein direkt zu benennen
      • Im Zuge dessen wurden mehrere Spieler und Funktionäre von der Liga bestraft, und der Sportminister sowie Sponsoren üben Druck auf den Verein aus
      • Es wird erwartet, dass Grün-Weiß anhand eines neuen Zehn-Punkte-Katalogs bewertet wird
      red
      Akt.