Vom Macher von "Family Guy"
Ordinär-Bär "Ted" startet jetzt auf ProSieben
Zwölf Jahre nach dem ersten "Ted"-Kinofilm und neun Jahre nach dem Sequel startet jetzt mit der schlicht "Ted" getauften Serie auch das Prequel.
Nein, wie können hier nicht einfach wiedergeben, was Ted in der Regel so alles von sich gibt, da würden wir schon beim Zitieren einen hochroten Kopf bekommen. Und abgesehen von den vielen Fäkalausdrücken, Schimpfworten und verbalerotischen Ergüssen sind viele Dinge, die Ted so sagt, politisch schwer unkorrekt, oft ein wenig grauslich und meistens zumindest sehr fehl am Platz. Und natürlich ist es auch sehr lustig, wenn man sich eingesteht, kindisch sein zu dürfen. Das war schon in den ersten beiden "Ted"-Filmen so, die 2012 und 2015 insgesamt 813 Millionen Dollar eingespielt haben und das ist jetzt auch bei der Serie so.
Die Serie spielt knapp 20 Jahre vor dem ersten Film, aber schon 1994 sind der 16-jährige John (Max Burkholder als jüngere Version von Mark Wahlberg) und sein sprechender Teddybär Ted (im Original gesprochen von Seth MacFarlane) die besten Freunde. Als Teddybär stellt Ted in seiner Freizeit viel zu viel Blödsinn an, also wird er von Johns Vater Matty (Scott Grimes, "The Orville") dazu verdonnert, so wie John auf die High School zu gehen. Und dort schlagen Teds ungefilterte Kommentare natürlich ein wie eine Bombe. Dass es sich bei Ted um ein sprechendes Stofftier handelt ist überraschend selten für Menschen um ihn herum ein Problem. Ähnlich war das ja auch schon in MacFarlanes anderen Serien "Family Guy" und "American Dad" bei dem Hund Brian und dem Alien Roger, die auch von MacFarlane gesprochen werden, der Fall.
Die Pro7-Version ist im Vergleich zum Original stark entschärft…
In der ersten Folge versucht Ted gleich schon einmal so schnell wie möglich aus der Schule ausgeschlossen zu werden und der einfachste Weg dafür scheint ihm der Kontakt mit Drogen zu sein. Wie die Fans der späteren Filme aber wissen, werden Marihuana, Ted und John schnell zu Freunden auf Lebenszeit, was diesen Plan natürlich schnell scheitern lässt. Serienschöpfer, Autor, Sprecher und Regisseur Seth MacFarlane - der aktuell auch versucht eine vierte Staffel der gefeierten SciFi-Serie "The Orville" zu drehen - hat "Ted" ab 2022 nicht als TV-Serie, sondern als Show für den US-Streaming-Kanal Peacock produziert. Und im Streaming gibt es - zumindest in der Theorie - Altersnachweise und somit keine Beschränkung der Sprache. Somit ist die US-Version um einiges vulgärer als die recht harmlosere Synchronisation für Pro7. Wer die Originalversion sehen möchte, der hat bei uns aktuell noch Pech, kein Portal hat "Ted" im Moment im Programm. Als Fans bleibt aber natürlich die Möglichkeit mittels VPN ein Peackock-Konto in den USA anzumelden.
Die Kritiker waren von der ersten "Ted"-Staffel mit sieben Folgen offiziell nur bedingt angetan und rümpften meistens die Nase. Aber den US-Fans hat sie Show gefallen, was eine zweite Staffel durchaus wahrscheinlich macht. Ob aber die entschärfte Pro7-Version mit der vulgären Knackigkeit der Originalversion mithalten kann, darf natürlich bezweifelt werden. Pro7 hat die überlange Pilotfolge auf zwei Teile aufgesplittet und zeigt jetzt jeweils Montags um 20.15 Uhr zwei Folgen von insgesamt acht Folgen am Stück. Auf Joyn+ gibt es die beiden Folgen der Folgewoche immer schon sieben Tage früher.