Welt
Orca Lolita wird nach 53 Jahren freigelassen
Tierschützer kämpften schon lange für die Freilassung von Orca Lolita. Nach 53 Jahren in einem kleinen Becken darf die Orca-Dame zurück ins Meer.
Nach einem halben Jahrhundert in Gefangenschaft darf Lolita, ein 2.268 kg schwerer Orca, zurück in die Freiheit, wie die Verantwortlichen am Donnerstag mitteilten. Das Miami Seaquarium teilte mit, es habe eine "verbindliche Vereinbarung" mit der gemeinnützigen Organisation "Friends of Lolita" getroffen, um die Orca-Dame innerhalb von zwei Jahren in ihren natürlichen Lebensraum in den Nordwestpazifik zurückzubringen.
Gesundheitsprobleme
Der 57-jährige Orca wurde 1970 in einer Bucht vor Seattle gefangen und lebte seitdem in einem nur 24 mal elf Meter großem Becken mit sechs Meter Tiefe. Zudem musste Lolita in Shows vor zahlendem Publikum auftreten, doch seit dem vergangenen Jahr wurde sie wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr eingesetzt.
Jim Irsay, der Besitzer der NFL Indianapolis Colts, und die Tierschutzgruppe Friends of Lolita wollen die bis zu 19 Millionen Euro teure Freilassung stemmen. Es könnte 18 bis 24 Monate dauern, bis der Orca per Flugzeug in ein Ozeanschutzgebiet an der amerikanisch-kanadischen Pazifikküste geflogen werde, hieß es auf der Pressekonferenz.
"Wird Zeit brauchen"
Lolita soll anfangs in einem Netz schwimmen, während Betreuer versuchen, ihr beizubringen, Fische zu fangen. Zudem müsse sie Kondition aufbauen, da Killerwale in Freiheit täglich rund 60 Kilometer schwimmen. Raynell Morris, ein Mitglied der Tierschutzgruppe, ist optimistisch: "Sie war vier Jahre alt, als sie gefangen wurde, sie lernte also das Jagen. Sie kennt das Lied ihrer Familie. Sie wird sich erinnern, aber es wird Zeit brauchen."
Der Vorstoß zur Befreiung von Lolita gewann an Schwung, nachdem der Dokumentarfilm "Blackfish" 2013 die Gefangenschaft von Orcas beleuchtete. Die National Oceanic and Atmospheric Administration setzte Orcas 2015 zudem auf die Liste der gefährdeten Arten.
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