Wie Putin!
Orban schockiert Westen mit Aussagen zu Ukraine-Krieg
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban demonstriert seine Sympathien zum Kreml immer deutlicher. In einer Pressekonferenz sorgte er für Staunen.
Solche Aussagen kennt man eigentlich nur von Wladimir Putin. Sein größter Freund in der EU, Viktor Orban, hat bei seiner Jahrespressekonferenz in Budapest den Kriegscharakter des russischen Angriffs auf die Ukraine offen infrage gestellt.
"Es ist kein Krieg"
"Das ist eine Operation , solange es keine Kriegserklärung zwischen den zwei Ländern gibt", sagte der Politiker und übernahm somit das russische Narrativ, laut dem Russland am 24. Februar 2022 keinen Krieg, sondern eine "militärische Spezialoperation" in der Ukraine initiiert habe. "Wir sind froh, dass es kein Krieg ist", so Orban. Über die Ukraine sagte er hingegen, diese befinde sich im Krieg. Orban, der seit Langem gute Beziehungen zu Putin pflegt, hatte den Kreml-Chef im Oktober in Peking getroffen.
Damit reagierte er auf die Frage, weshalb er im Gespräch mit Putin zuletzt den Begriff "Krieg" vermieden habe. Zwar würden manche Menschen die Vorgänge als "Krieg" bezeichnen. "Wir Ungarn schreiben aber niemandem vor, mit welchen Worten er darüber zu reden hat", so Orban.
"Brüsseler Bürokraten"
Vor internationalen Medienvertretern und -vertreterinnen nahm Orban auch Stellung zu seinem Veto gegen weitere Ukraine-Hilfen der EU, kritisierte erneut die EU und die "Brüsseler Bürokraten" und verteidigte das neue Gesetz zum Schutz der Souveränität.
Das Ziel der EU-Wahl sei, Brüssel die Augen zu öffnen, sagte Orban. Das Jahr sei geprägt gewesen von Kriegen, Terrorgefahr, Inflation und Migration. Auch die Familien würden unter den Folgen der Sanktionen gegen Russland leiden.