Tirol
"Opfer" (21) erfand Überfall von 2 vermummten Männern
Ein Mann (21) gab bei der Tiroler Polizei an, vor wenigen Tagen von zwei Männern ausgeraubt worden zu sein. Nun ist klar: Der Überfall fand nie statt.
Der junge Mann schilderte Beamten in Tirol ein wahres Schreckensszenario. Am 12. Juni sei er gegen 19.45 Uhr mit seinem Pkw auf der Kaltenbacher Landesstraße in Fahrtrichtung Norden, als er plötzlich von einem anderen PKW Lenker an den Straßenrand gedrängt und zum Anhalten gezwungen wurde.
Anschließend seien zwei männliche vermummte Personen aus dem Fahrzeug gestiegen, hätten die Fahrertüre aufgerissen und mit den Worten "Geld und Karte" die Herausgabe von Bargeld und Bankomatkarte gefordert.
Geldprobleme als Motiv
Einer der beiden Männer soll eine rund 50 Zentimeter lange Eisenstange bei sich gehabt haben. Das vermeintliche Opfer habe einen niederen dreistelligen Eurobetrag übergeben, woraufhin die Täter Tal auswärts geflüchtet seien. Bei seiner Einvernahme erklärte der 21-Jährige, dass er den Notruf auf Grund eines leeren Akkus erst in Fügen absetzen konnte. Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung verlief negativ.
Nun ist auch klar, warum. Im Zuge von umfangreichen Erhebungen durch die Polizeiinspektion Ried im Zillertal gestand das 21-jährige, angebliche Opfer, nach wiederholten Nachfragen, dass es nie zu einem Raubgeschehen gekommen war. Der 21-Jährige gestand, den Überfall erfunden zu haben.
Als Grund für die Lüge gab der 21-Jährige bei seiner Befragung Geldprobleme an. Diese dürften wohl aber nicht kleiner werden. Denn der junge Mann muss nun mit einer Anzeige wegen der Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung und wegen Falschaussage rechnen. Eine Geldstrafe mit bis zu 360 Tagsätzen ist möglich.