Attentat auf Slowakei-Premier

OP seit drei Stunden – "Fico kämpft noch um sein Leben"

Der slowakische Regierungschef Fico ist am Mittwoch niedergeschossen worden. Er soll weiter in Lebensgefahr schweben, der Schütze wurde festgenommen.

Newsdesk Heute
OP seit drei Stunden – "Fico kämpft noch um sein Leben"
Nach dem Attentat wurde der slowakische Premier ins Spital in Banska Bystrica (Slowakei) gebracht.
- / AFP / picturedesk.com

Dramatisches Attentat auf den slowakischen Regierungschef Róbert Fico ("Fitzo" gesprochen). Am Mittwoch wurde der 59-jährige Premier nach einer Regierungssitzung in der Stadt Handlová angeschossen worden, wie "Heute" berichtete. Per Helikopter brachte man ihn ins Krankenhaus. Seine Lage soll weiterhin kritisch sein.

Laut der Regierung befindet er sich nach dem "Mordanschlag" in Lebensgefahr. "Die nächsten Stunden werden entscheidend sein", verkündeten sein Team am Nachmittag auf Ficos Facebook-Seite.

Attentat auf slowakischen Regierungschef

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    Polizisten und Sicherheitsbeamte stehen am Mittwochabend Wache vor dem Krankenhaus, in das Premierminister Fico eingeliefert wurde.
    Polizisten und Sicherheitsbeamte stehen am Mittwochabend Wache vor dem Krankenhaus, in das Premierminister Fico eingeliefert wurde.
    REUTERS

    "Schwelle zu einem Bürgerkrieg"

    Der Politiker sei in einem lebensbedrohlichen Zustand und werde weiterhin operiert, teilten slowakische Regierungskreise am Abend mit. Fico "kämpft immer noch um sein Leben", sagte Verteidigungsminister Robert Kaliňák (53) auf einer Pressekonferenz am Abend. "Die Operation dauert bereits seit dreieinhalb Stunden an. Sein medizinischer Zustand ist wirklich sehr komplex", ergänzte der Minister.

    Der slowakische Verteidigungsminister Robert Kalinak (links) äußert sich zum Zustand des angeschossenen Premiers.
    Der slowakische Verteidigungsminister Robert Kalinak (links) äußert sich zum Zustand des angeschossenen Premiers.
    REUTERS/Bernadett Szabo

    Der Anschlag auf den slowakischen Premier geschah in der Stadt Handlova, rund 150 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bratislava. Fico hatte dort an einer Regierungssitzung im Haus der Kultur teilgenommen, sich vor dem Gebäude anschließend mit Unterstützern getroffen. Dann sollen die Schüsse gefallen sein.

    Das ist der Verdächtige

    Der Schütze wurde laut Medienberichten direkt nach der Tat festgenommen. Er habe ein "politisches Motiv" gehabt, sagte Innenminister Matus Sutaj Estok (37) auf der Pressekonferenz. "Es ist, als ob wir an der Schwelle zu einem Bürgerkrieg angelangt sind", sagte Estok. Laut unbestätigten Berichten soll es sich um einen 71-jährigen Mann namens Juraj C. handeln. Bei ihm soll es sich um einen Hobby-Dichter handeln, der in der Vergangenheit unter anderem einen Literatur-Club gegründet haben soll.

    "Der Anschlag auf das Leben meines slowakischen Kollegen Robert Fico schockiert mich zutiefst", sagt Bundeskanzler Karl Nehammer. "Erst vor wenigen Tagen haben wir telefoniert und intensiv über Sicherheitsthemen gesprochen. Ich wünsche ihm rasche und vollständige Genesung! Hass und Gewalt dürfen in unseren Demokratien nicht Platz greifen und müssen mit aller Entschlossenheit bekämpft werden!"

    Vizekanzler Werner Kogler: "Ich verurteile das Attentat auf den slowakischen Premierminister Robert Fico aufs Schärfste und wünsche ihm eine hoffentlich baldige Genesung."

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