Wintersport
Olympia: Teambewerb fliegt raus, keine Kombi-Premiere
Nach scheinbar hitzigen Diskussionen hat das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees für die Winterspiele 2026 ausgemistet.
Bei den Spielen in Mailand und Cortina d´Ampezzo wird es keine Frauen-Premiere in der Nordischen Kombination geben. Dies wurde in einer Sitzung in Lausanne entschieden. Die Zukunft der gesamten Sportart ist darüber hinaus ungewiss. Ebenfalls gestrichen wurde der Teambewerb der Alpinen. Und damit ein Bewerb, in dem Österreich traditionell große Medaillenchancen hat.
Keine Kombi-Premiere der Frauen
Die Nichtaufnahme der Nordischen Kombination der Frauen hat sich bereits abgezeichnet. Problematisch sei, dass es aktuell nur Athletinnen aus zehn Nationen gebe. "Außerhalb Europas betreibt niemand diese Sportart", wurde ÖOC-Präsident Karl Stoss von der "dpa" zitiert. Die Vielfalt in einer Disziplin ist ein entscheidender Faktor für die Aufnahme ins Olympia-Programm.
Erst vor eineinhalb Jahren feierte die Disziplin ihre Weltcup-Premiere. Für Olympia reichte es deshalb nicht. "Es hat interessanterweise von der FIS geheißen, die Damen-Kombination hat Priorität Nummer eins. Das muss man schon hinterfragen", wurde ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher von der "APA" zitiert. Die Nordische Kombination ist jedenfalls die einzige Disziplin, in der bei Olympia nur Männer an den Start gehen dürfen, obwohl es einen Frauen-Weltcup gibt.
Auch Männer-Start wackelt
Und das könnte auch Auswirkungen auf die Männer haben. Denn vor dem Hintergrund der Gleichstellung wackelt auch die Nordische Kombi der Herren. Die Disziplin wurde laut IOC für 2026 noch im Programm gelassen, weil sich Athleten darauf jahrelang vorbereiten würden. Sollte sich die Nordische Kombination jedoch bezüglich Vielfalt im Starterfeld und Attraktivität bei Zuschauern nicht weiterentwickeln, könnten auch die Männer-Bewerbe 2030 nicht mehr im Programm sein.
Aufgenommen wurden hingegen das Frauen-Skispringen von der Großschanze sowie die Bewerbe auf der Doppel-Buckelpiste. Genauso wurde der Frauen-Doppelsitzer im Rodeln, das Skibergsteigen sowie ein Mixed-Bewerb im Skeleton aufgenommen. "Wir haben nicht die Lobby innerhalb der FIS, wir haben nicht die Leute, die sich für diese Sportart eingesetzt haben", meinte der Ex-Kombinierer Stecher weiter.
Komplett gestrichen wurde hingegen der Teambewerb der Alpinen. Damit bleiben jedoch die Kombinationen, die in der kommenden Ski-Saison bereits nicht mehr im Weltcup ausgetragen werden, im Olympia-Programm.