Wintersport
Olympia-Skandal: ÖSV erhält doch zwei Quotenplätze mehr
Aufregung vor den Olympischen Winterspielen! Österreich durfte nur neun Ski-Asse für die Wettkämpfe in Peking nominieren. Jetzt gibt es eine Lösung.
Das ÖOC hat Montagmittag im Vienna Marriott Hotel das rot-weiß-rote Team für die Olympischen Winterspiele in Peking (ab 4. Februar) nominiert. Im Aufgebot finden sich insgesamt 104 AthletInnen - 42 Frauen und 62 Männer. Ärgerlich: Für die Ski-Herren gab es zunächst nur neun Quotenplätze. Prominente Namen wie Max Franz, Fabio Gstrein, Stefan Brennsteiner oder Patrick Feurstein stehen damit nicht im rot-weiß-roten Olympia-Team.
Nun gibt es aber eine Lösung: Denn wie am Montag bekanntgegeben wurde, bekommt die Sparte Alpinski nun vier zusätzliche Quotenplätze. Österreich erhält zwei der Tickets für die Spiele. Die gehen an Riesentorlauf-Spezialist Stefan Brennsteiner und Speed-Ass Max Franz.
Exoten als Ursache
Die Verteilung an die Nationen ist aber noch nicht offiziell fixiert. Gemäß des Internationalen Skiverbandes (FIS) werden die Nachrückerplätze in folgender Reihenfolge vergeben: Österreich, Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Norwegen.
Ursache für den Quoten-Skandal sind Exoten-Rennen wie jene des "Malbun Exotic Nations Cup" in Liechtenstein im Jänner. Dort fanden nationale Meisterschaften und nationale Junioren-Meisterschaften der Kapverden und von Jamaika statt. Der Ausgang der Rennen hat die Quotenplatz-Vergabe maßgeblich beeinflusst. Österreichs Männer verloren zwei Herren-Startplätze.
Manipulations-Verdacht beim ÖSV
ÖSV-Sportdirektor Toni Giger hatte das am Sonntag am Rande der Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel scharf kritisiert und einen Betrugs-Verdacht erhoben: "Bei den Manipulationsvorwürfen geht es darum, dass Rennen veranstaltet wurden, wo überhaupt nur zehn Läufer teilgenommen haben. Wenn man das FIS-Punktesystem kennt, sieht man genau, dass da fünf Läufer dabei sind, die Punkte liefern und fünf, die davon profitieren Das öffnet bei zehn Teilnehmern natürlich Tür und Tor, dass Läufer mit einem schlechten Leistungsniveau plötzlich super FIS-Punkte machen."