"OlliOlli World" in der Vorschau – bunt und genial

Bereits im Februar testet das neue "OlliOlli World" als dritter Teil der Spielserie wieder unser Geschick und unsere Lachmuskeln. Entwickler Roll7 hat dem Game dabei einen ganz neuen Grafikstil verpasst, auf die Gameplay-Stärken der Reihe dabei jedoch nicht vergessen. Auf PC, Nintendo Switch, Playstation 4 und 5 sowie Xbox One und Series X|S darf dann endgültig am 8. Februar 2022 losgelegt werden – wer die Vorgänger "OlliOlli" und "OlliOlli2: Welcome to Olliwood" kennt, darf sich freuen.

Wer die Serie jedoch bisher verpasst hat: Die "OlliOlli"-Games sind Skateboard-Jump-'n'-Runs, bei denen es im Kern darum geht, eine Spielfigur auf ihrem Board zu lenken und Trickjumps sowie Landungen möglichst präzise zu setzen. Im Rahmen der Vorschau durfte "Heute" eine fast fertige Version des neuen Games ausprobieren und ist auf einige Neuerungen gestoßen. Für Anfänger die gute Nachricht: Der dritte Serienteil ist auch gleich der Einsteiger-freundlichste, was schnelle Erfolge betrifft.

Grafik ist ein gewaltiger Fortschtritt

Buchstäblich ins Auge sticht der neue Grafikstil des Games. Skatete man in den beiden Vorgängern noch in 2D durch eher detailarme Welten, geht es in "OlliOlli World" nun in einer knallbunten Comic-Welt mit liebevoll animierten Charakteren und meist einer 2,5D-Grafik richtig zu. Heißt: Die generelle Gameplay-Grafik läuft weiter in 2D ab, Charaktere, Objekte, Hindernisse und Co. erstrahlen aber in 3D. Daran muss man sich erst gewöhnen, es ist aber ein gewaltiger Fortschritt für die Spielserie.

Besonders ans Herz wachsen dem Spieler die niedlichen und teils durchgeknallten Charaktere, die sich an Tricks und Jumps versuchen. Das Spiel zeigt zu jeder Sekunde, wie viel Herzblut in die Gestaltung der Figuren und Umgebungen eingeflossen ist, die optische Abwechslung ist enorm. Statt steriler Landschaften warten nun Strände, Skateparks, Schluchten oder beschauliche Wälder auf die Tricks der Spieler. Auch ein komplett lineares Vorankommen ist nicht mehr vorgesehen.

Sogar eine Art kleiner Story gibt es jetzt

"OlliOlli World" serviert den Spielern nun als Rahmen der eigentlichen Geschicklichkeitslevels eine eigene Welt im Spiel, in der man sich zumindest in Teilen frei bewegen kann und die jeweils gewünschte Region auswählen darf, um sich dort den Missionen zu stellen. Anfangs sind dabei noch wenige Möglichkeiten freigeschaltet, später darf man sich dann frei entscheiden, ob man den nächsten Kurs lieber im Waldgebiet, am Strandkurs oder über Schluchten absolvieren will.

Fünf solcher Kartenregionen gibt es, die jeweils mit vielen kleinen Missionen bestückt sind. Sogar eine Art Story bietet der neue "OlliOlli"-Teil. Allzu viel darf man sich davon nicht erwarten, aber wenigstens ist das Erlernen von Tricks und das Verteilen von Aufgaben in eine Art Rahmenhandlung eingebettet. Spätestens ab der Hälfte des Games schimmert dann immer mehr der "OlliOlli"-Gedanke der Vorgänger durch – denn da werden die Missionen richtig knifflig und herausfordernd.

Absolut humorvolle Nebencharaktere

Die Spielwelt selbst wurde von den Entwicklern Radlandia getauft, das Ziel des Spiels ist – ohne zu viel von der Handlung zu verraten – zum Skate-Star des ganzen Landes aufzusteigen. Dazu darf man sich zum Start einen Charakter ganz frei mit Dutzenden Comic-Anpassungsmöglichkeiten erstellen und streift im Verlauf des Games gefühlt alle fünf Minuten neue Deko-Items wie Kleidung, Körperschmuck, Taschen und Brillen ein. Damit kann die Spielfigur optisch ständig verändert werden.

Fortan wird unser Spielheld Teil einer Skate-Gruppe, die das Beste aus unserem Können herauskitzeln will. Wer jetzt langweilige Aufgaben und fade Ratschläge erwartet, irrt gewaltig. Die Nebenfiguren von "OlliOlli World" sind liebenswürdiger als in den meisten anderen Games, bleiben mit ihrem schrägen Humor lange in Erinnerung und sorgen beim Spielen immer wieder für willkommene Lacher, auch wenn der angepeilte Trick gerade das gefühlt 20. Mal nicht funktionieren will.

Viel zugänglicher, aber weiter sehr fordernd

Zumindest in der Vorschau-Version bestanden die überspringbaren Dialoge mit den Figuren aus Quietsch-Geräuschen, bei denen man die Texte aus Sprechblasen ablesen musste – ob sich das noch ändert ist unklar, irgendwie passt der Stil aber trotzdem hervorragend zum Cartoon-Design. Beim Gameplay bleibt alles trotz des bunten Stils extrem präzise und auf den Punkt getroffen. Gestartet wird mit guten Erklärungen und einfachen Aufgaben, die Lernkurve zeigt sich dann aber hoch.

Gut ist, dass man dieses Mal aber nicht auf extreme Schwierigkeiten trifft, sondern die Tricks und Sprünge erst einmal richtig lernt, bevor sie gemeistert werden sollen. Auch in Sachen Steuerung geht es etwas simpler zu: Dass eine Taste zu einem bestimmten Zeitpunkt gedrückt werden muss, um einen Sprung zu stehen, wurde im Vergleich zu den Vorgängern gestrichen. Absolute "OlliOlli"-Experten werden bei den Kursen aber dennoch eine gewaltige Herausforderung vorfinden, keine Sorge!

Einfache Steurung, harte Herausforderung

Besonders hoch ist dieses Mal der Wiederspielwert. Geskatet wird zwar immer noch von links nach rechts, das aber deutlich abwechslungsreicher als zuvor. So kann man nicht nur bereits in den Startlevels besonders viele Stunts ausführen, die Kurse glänzen außerdem mit teils optionalen Fahrwegen sowie mehreren Ebenen und haben sogar NPCs zu bieten. Trifft man auf diese beim Abfahren der Kurse, servieren sie uns oft Nebenmissionen, bei denen wir Highscores knacken oder bestimmte Trricks ausführen müssen.

Das Spieltempo selbst ist im Vergleich zu den Vorgänger etwas flotter geworden, die Darstellung flüssig wie nie. Zwar ist die Steuerung perfekt und recht einfach am Papier – Sprünge und Tricks per Gamepad-Sticks, Spins per Trigger-Taste, mehr braucht man eigentlich nicht wissen –, das Spiel ist aber dennoch herausfordernd bis unerbeittlich. Durch die Verkettung schneller Sprünge, dem Treffen der Roll-, Grind- und Skate-Passagen und dem ständig nötigen Schwungholen sind blitzschnelle Reaktionen und fehlerfreie Eingaben unerlässlich, sonst liegt man im Staub und der Rekord ist dahin.

Neue Komfortfunktion und fantastisches Gameplay

Als eines der wenigen Spiele, bei denen man reihenweise an Passagen oder Missionen scheitert, kommt bei "OlliOlli World" aber nie Frust auf. Die knallbunte Gestaltung, die tollen Charaktere und das absolut faire Gameplay motivieren vielmehr dazu, es immer wieder zu versuchen, bis man die Mission geschafft hat und mit vor Stolz geschwellter Brust vor dem Bildschirm steht. Usnchaffbare Sequenzen gibt es ebensowenig wie ungerechte Timing-Vorgaben – es kommt einfach auf das Können des Spielers an, und das muss gerade in den finalen Levels perfekt sein. 

Wer das Gameplay von "OlliOlli World" beherrscht, der wird ins Staunen geraten, denn dann rauschen die bildhübschen Umgebungen rasant über den Bildschirm, während man Dutzende Tricks vollführt, Sprünge in Sekundenbruchteilen perfekt trifft und mit einem neuen Highscore im Ziel abbremst. Damit da nicht Spieler, die sich mit Timing und Tricks schwer tun, allzu benachteiligt sind, bietet "OlliOlli World" eine kleine Komfortfunktion. Vor besonders anspruchsvollen Passagen gibt es nun Savepoint, an den man per Knopfdruck zurückgesetzt wird, um nicht das komplette Level neu starten zu müssen.

"OlliOlli World" kann uns vollkommen überzeugen

"OlliOlli World" konnte uns in der Vorschau-Version voll überzeugen. Besonders gut gefällt der neue, knallbunte Grafikstil und das davon unberührte, weiter fordernde, aber geniale Gameplay. Top ist auch, dass Einsteiger nun besser abgeholt werden, ohne dass Experten um ihre knallharten Herausforderungen zittern müssen. "OlliOlli World" hat für beide Seiten genug zu bieten: Savepoints treffen auf superschnelle Passagen, optionale und leichtere Kursebenen auf besonders knifflige Sequenzen und besonders fordernde Nebenaufgaben.

Superschnelle Skate-Einlagen, spektakuläre Sprünge und perfekt getimte Tricks – und das alles zu einer Wahnsinnsfahrt in atemberaubend schönen Umgebungen verkettet – seine Genialität hat die "OlliOlli"-Serie auch im neuesten Teil nicht verloren. Selbst nach Stunden können wir vom Geschicklichkeitsgame nicht genug bekommen, das uns immer wieder auffordert, aus dem Staub nach einem Sturz aufzustehen und es erneut zu versuchen. "OlliOlli World" ist ein geniales Skate-Abenteuer, das mit guter Technik, fordernden Aufgaben und einem extrem hohen Wiederspielwert glänzt.