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ÖFB-Krise: Boss Windtner schließt Rücktritt aus

Heute Redaktion
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Willi Ruttensteiner ist als ÖFB-Sportdirektor Geschichte. Sein Förderer und Ex-Boss Leo Windtner denkt trotz der jüngsten Krise nicht ans Aufhören.

Die Last der letzten Wochen, man sieht sie ÖFB-Boss Leo Windtner deutlich an. Mit der Demontage von Willi Ruttensteiner verlor der 67-jährige ÖFB-Präsident jetzt auch noch seinen "Ziehsohn" im Österreichischen Fußballbund - Peter Schöttel lenkt ab sofort als Sportdirektor die Geschicke der Nationalmannschaft.

Seinen persönlichen Abgang von der Spitze des ÖFB schließt Windtner aber kategorisch aus. "Wenn ich überall gleich davon gelaufen wäre, wenn Gegenwind kommt, wäre ich nicht sehr weit gekommen. Das ist absolut nicht meine Art", erklärt der Oberösterreicher. "Wenn die See rau ist, muss man ans Steuer gehen - auch wenn es einen paar Mal durchbeutelt, daran gibt es keine Zweifel. Aber eines ist sicher. Dass man von der rauen See dann wieder in ruhigere und vernünftigere Gewässer steuern muss."

Schöttel-Ernennung "nachvollziehbar"

Dass Schöttel jetzt auf Ruttensteiner nachfolgt, ohne dass er ein detailliertes Konzept vorzuweisen kann, ist für Windtner "nachvollziehbar. Ein seit 18 Jahren wirkender Sportdirektor hat natürlich einen Fundus an Konzepten dabei. Ein Hinzukommender, der gerade vom Spielfeld der U19 einrückt, kann natürlich nicht mit einem Paket an Unterlagen aufwarten. Da geht es um die berühmte Frage: Wem traut man zu, in Zukunft den Fußball als Konzeptentwickler nach vorne zu bringen?"

Die Art und Weise, wie Marcel Koller von seinem Ende als ÖFB-Coach erfahren hat, stößt auch Windtner sauer auf. "Hier hätten andere Möglichkeiten bestanden. Das ist kein Geheimnis. Wahrscheinlich wäre hier manches vermieden worden", glaubt er zu wissen. "Auf der anderen Seite ist es eine klare Entscheidung gewesen - und eine klare Entscheidung ist immer besser als Zögerlichkeit, wo am Schluss nichts herauskommt."

(red.)