Auftakt im Ski-Weltcup
ÖSV warnt: Sölden könnte Ziel von Klima-Aktivisten sein
Aufregung in Sölden! Wochenlang waren am Gletscher Bagger im Einsatz. Greenpeace schlägt Alarm, der ÖSV gibt Entwarnung.
Mit Argusaugen beobachtet Greenpeace das Geschehen. Die Umwelt-Organisation machte im Vorfeld eine interessante Beobachtung. Ein Teil des Rettenbachgletschers soll seit April mit Baggern bearbeitet worden sein, sogar Sprengungen sollen im "ewigen Eis" stattgefunden haben. Mit dem Ziel, die Ski-Piste zu optimieren.
"Die aktuelle Naturzerstörung ist eine Katastrophe. Hier werden Skisport und Naturschutz gegeneinander ausgespielt. Unsere Gletscher dürfen nicht Prestigeprojekten zum Opfer fallen", sagte Greenpeace-Sprecherin Ursula Bittner.
ÖSV wehrt sich gegen Vorwürfe
Ein harter Vorwurf – den ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer so nicht stehen lassen will. In einer kleinen Medienrunde, der auch "Heute" angehörte, schilderte der Osttiroler seine Sicht der Dinge.
"Dass ein Gletscher umgegraben wurde, Eis entnommen wurde, stimmt einfach nicht", wehrt sich Scherer. "Durch den Rückgang des Gletschers wurde Geröll freigelegt, dieses wurde abgetragen. Auch, um das Risiko zu minimieren, dass es abrollt. Es wurde kein Eis abgebaggert und auch kein Schnee irgendwohin gebracht. Es waren alle Bewilligungen da."
Protest nicht ausgeschlossen
Nachsatz: "Vielleicht war die Optik und die Kommunikation nicht glücklich, so ehrlich muss man sein. Man sollte aber erst alle Seiten hören, bevor man darüber berichtet. Die Leute, die dort in den Bergen leben, zerstören ja nicht mutwillig ihre eigene Natur."
Fakt ist: Protestaktionen während des Weltcup-Wochenendes sind nicht ausgeschlossen. "Man muss heutzutage auf so etwas vorbereitet sein. Wenn nicht mal der Almabtrieb in Tirol vor Aktivisten sicher ist, dann sind möglicherweise auch Skirennen ein beliebtes Ziel von Aktionen. Wir werden den Dialog suchen", sagt Scherer. "Den Skisport so hinzustellen, als ob er derjenige ist, der die Klimaerwärmung vorantreibt, halten wir für übertrieben. Es wird ja auch die Mär erzählt, dass bei der Schnee-Erzeugung Wasser verbraucht wird. In Wahrheit wird es aber nur gebraucht – und kehrt dann wieder in den Kreislauf zurück."