Schockierender Leidensweg
ÖSV-Star zwei Jahre nach Sturz: "Fuß noch immer taub"
Max Franz befindet sich zwei Jahre nach seinem Horror-Crash auf dem steinigen Weg zurück. Der Kärntner träumt noch immer vom Comeback.
Seit dem 13. November 2022 steht die Ski-Karriere von Max Franz auf der Kippe. Im Training in Copper Mountain brach sich der Kärntner bei einem Crash beide Beine, durchtrennte sich beim Sturz Nerven in der Wade. Danach begann für den 34-Jährigen der schwere Weg zurück ins normale Leben. Das Comeback hat er auch knapp zwei Jahre nach dem Sturz noch nicht abgeschrieben.
Bis Anfang Juli musste Franz täglich Medikamente zu sich nehmen. "Ich musste dreimal täglich ein Nervenschmerzmittel nehmen. Ich habe probiert, weniger zu nehmen, aber das habe ich nicht ausgehalten. Es gab schon Tage, wo ich nur zwei gebraucht habe. Aber dann waren auch Tage dabei, wo ich mit drei nicht ausgekommen bin", erinnert sich der Dritte der WM 2017 in St. Moritz im Interview mit der "Tiroler Tageszeitung".
"Es ist noch alles da"
An die ersten Stunden nach dem Crash erinnert sich Franz genau. "Ich war nicht bewusstlos. Es ist noch alles da", meint der Kärntner. Über die Ernsthaftigkeit der Lage war sich der 34-Jährige aber nicht im Klaren.
"Für mich waren die Beine gebrochen, das war nichts anderes. Ich erinnere mich noch, wie ich ins Krankenhaus gekommen bin. Als sie mir den rechten Schuh ausgezogen haben, war ich noch bei Bewusstsein. Das hat höllisch weh getan. Als es dann an den linken ging, haben sie gesehen, dass da Blut ist. Das ist nicht so gut. Sie haben mich weggedreht", erinnert sich der Speed-Spezialist.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
Eine Amputation des linken Beines stand im Raum, es wurden einige Nerven durchtrennt. Nach der Überstellung nach Graz wurde ihm die Schwere der Verletzung bewusst, aber: "Ganz ehrlich: Ich habe mir nie die Frage gestellt, ob es um den Erhalt des Beines geht. Für mich war das nie ein Thema. Ich wusste immer, mir bleibt das Bein."
"Knochen ist endlich fest"
Trotz aller Schwierigkeiten will Franz zurück in den Ski-Weltcup, gibt nicht auf. "Der Knochen ist endlich fest. Zu Ostern war ich mit den Tourenski unterwegs. Das ist am besten gegangen, im Skischuh hatte ich wenig Bewegung, da war kein Schmerz dabei. Aber Gehen ist für mich immer noch schwierig."
Detaillierte Comeback-Pläne gibt es keine. Der Kärntner übt sich in "Geduld". Auch, weil er weiterhin Probleme mit dem linken Bein hat. "Die Fußsohle ist noch taub, das zieht sich über die Außensohle rauf. Die Information braucht sehr lange. Ich muss aufpassen. Das gibt der Körper einfach nicht her. Das normale Gehen ist eine Überbelastung gewesen, das musst du in deinen Kopf reinbringen."
Aber: "Ich werde noch nicht aufgeben, das ist mein Ziel."