Zu alt
ÖSV-Star vor Heimrennen: "Rausschmiss hat mich geprägt"
Mit 30 Jahren wurde Claudia Riegler aus dem Kader des Snowboard-Teams geworfen. Danach kamen WM-Titel und Weltcup-Siege.
Vor 20 Jahren wurde Claudia Riegler aus dem Snowboard-Kader des ÖSV geworfen. Damals war sie 30 Jahre und der Verband sagte, sie sei zu alt. Jetzt mit 50 ist die "Grande Dame" des Snowboard-Sports Weltmeisterin und mehrfache Weltcup-Siegerin. Beim Heimweltcup in Bad Gastein will sie angreifen.
Der "Kleinen Zeitung" verrät sie: "Es hat mich irgendwann angestachelt, weiterzukämpfen. Ich dachte, dann gehe ich den Weg halt allein. Aufgeben war noch nie mein Ding." Heute kann die 50-Jährige auf eine große Karriere zurückblicken, hat noch lange nicht genug.
"Hat mich schon gebrochen"
Im Dezember startete Riegler in ihre 29. Weltcup-Saison. Aus der kaderlosen Zeit konnte sie einiges lernen: "Die Zeit hat mich schon gebrochen, aber ich wollte es mir selbst beweisen, zu was ich in der Lage bin." Und wie! Mit 37 Jahren holte die Spätzünderin ihre erste Medaille bei einem Großereignis (WM in La Molina 2011), vier Jahre später gewann sie Gold bei der Weltmeisterschaft im Lachtal.
2019 kam eines der Karrierehighlights: der Erfolg beim Heim-Weltcup in Bad Gastein. Mit dem Sieg krönte sich Riegler zur ältesten Siegerin im Snowboard-Weltcup. Die ÖSV-Athletin peilt sogar eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2026 an: "Das wäre cool, wenn ich mich als 52-Jährige um einen Olympiaplatz duellieren könnte. Mittlerweile will ich gar nichts mehr ausschließen."
Bis zum Großereignis in Italien 2026 ist noch etwas Zeit. Der Fokus liegt jetzt voll auf dem Weltcup. In Bad Gastein kommt es am 16. Jänner zum Heimweltcup. Riegler freut sich schon und weiß: "Wenn ich gut fahre, bin ich gern mal ein bisschen drüber, aber das spielt keine Rolle."