Wintersport
"Es stinkt!" ÖSV-Boss äußert Manipulations-Verdacht
Aufregung im Ski-Zirkus! Noch immer ist nicht klar, wie viele Ski-Asse Österreich zu Olympia schicken darf. Gibt es Manipulationen?
Was ist das Problem? Ursprünglich hieß es, Österreich stehen elf Quotenplätze für die Skifahrer bei den Winterspielen in Peking zur Verfügung. Doch auf einmal waren es nur noch neun. Warum? Ski-Exoten holten sich über kleinere "Exoten-Rennen", den "Malbun Exotic Nations Cup", die erforderlichen FIS-Punkte für Tickets nach China. Die Entscheidung wie viele Herren Österreich entsenden darf wird erst am Montag fallen.
ÖSV-Boss Toni Giger erklärt die Hintergründe: "Bei den Manipulationsvorwürfen geht es darum, dass Rennen veranstaltet wurden, wo überhaupt nur zehn Läufer teilgenommen haben. Wenn man das FIS-Punktesystem kennt, sieht man genau, dass da fünf Läufer dabei sind, die Punkte liefern und fünf, die davon profitieren Das öffnet bei zehn Teilnehmern natürlich Tür und Tor, dass Läufer mit einem schlechten Leistungsniveau plötzlich super FIS-Punkte machen."
Giger erhebt einen Manipulations-Verdacht: "Das ist höchst verdächtig. Es müssen die mit den guten FIS-Punkten halt mitspielen und entsprechend langsam runterfahren. Das ist höchst verdächtig. Es veranstaltet Kap Verde eine nationale Meisterschaft und kein einziger aus dieser Nation ist am Start."
Giger steht mit seinem Verdacht wohl nicht alleine da: "Es stinkt. Alle Experten sind sich einig, dass es da nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Es geht dabei nicht nur um uns, sondern auch um andere große Nationen wie Frankreich, Italien oder Deutschland."
Besonders ärgerlich aus ÖSV-Sicht: "Es ist noch immer nicht entschieden, ob wir neun oder elf Quotenplätze bekommen. Dabei sind wir mitten im Nominierungs-Prozess. Die sportliche Führung setzt sich jetzt zusammen und berät, welche Namen wir unserem Präsidium vorschlagen – so läuft das nämlich. Nach Bestätigung des Präsidiums schlagen wir die Namen dem ÖOC vor." Der heimische Ski-Verband hofft, Quotenplätze von anderen Sportarten, wo sie vom ÖSV nicht benötigt werden, "verschieben" zu können. "Außerdem sollen diese fragwürdigen Rennen aus der Wertung genommen werden", so Giger.
Der ÖSV-Boss verwehrt sich dagegen, dass Österreich mit einem großen Olympia-Kader anderen kleineren Wintersport-Nationen die Olympia-Plätze wegnehmen würde. "Ich bin absolut für die Quoten-Regelung, auch für die Gender-Gleichheit. Aber so wie die Amerikaner bei Sommerspielen vier starke Sprinter laufen lassen können, wollen wir vier starke Skifahrer in Abfahrt ebenso wie Riesentorlauf starten lassen. Das ist bei einer Neuner-Quote sehr schwierig."