Franzosen wackelten

Österreichs EM-Helden erleiden bittere 0:1-Pleite

Österreich ließ Fußball-Gigant Frankreich wackeln. Der EM-Mitfavorit setzte sich im ersten Gruppenspiel durch ein Wöber-Eigentor 1:0 durch.

Erich Elsigan
Österreichs EM-Helden erleiden bittere 0:1-Pleite
Frankreich stürmt von Beginn an mit Vollgas auf das österreichische Tor zu.
IMAGO/Pro Sports Images

Fehlstart von Österreich in die Fußball-Europameisterschaft. In Düsseldorf kassierte die Truppe von Teamchef Ralf Rangnick eine 0:1-Pleite gegen Turnier-Mitfavorit Frankreich, der Nummer zwei der Weltrangliste. Bitter: Maximilian Wöber traf per Kopf ins eigene Tor (38.).

Zudem rissen zwei Serien. Erstmals seit 17 Partien gelang kein eigener Treffer – und es setzte die erste Niederlage seit sieben Matches.

Österreich liegt nach dem ersten Spieltag auf dem letzten Gruppenplatz. Nächster Gegner ist am kommenden Freitag Polen in Berlin.

Österreich gegen Frankreich – die Noten

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    Österreich gegen Frankreich – die Noten zum EM-Auftakt 2024
    Österreich gegen Frankreich – die Noten zum EM-Auftakt 2024
    IMAGO/Propaganda Photo

    Österreich hatte sich laut Coach Rangnick "zwei Jahre lang auf diesen Tag vorbereitet". Die äußeren Bedingungen waren perfekt. Die Fans machten ab dem Vormittag Stimmung, hatten in der Innenstadt klar die Nase vorn. In der Arena selbst ging das Fan-Match mit einem klassischen Unentschieden aus.

    Rangnick wählte die erwartete Startelf, stellte Grillitsch neben Seiwald auf die "Sechs". Im Tor stand wie angekündigt Pentz. Die Viererkette bildeten von links nach rechts Mwene, Wöber, Danso und Posch. Laimer, Baumgartner und Kapitän Sabitzer sollten im offensiven Mittelfeld wirbeln – und Solospitze Gregoritsch Bälle servieren.

    Österreich gegen Frankreich – die Highlights des EM-Krachers

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      Enger EM-Fight zum Gruppenauftakt – Österreich gegen Frankreich
      Enger EM-Fight zum Gruppenauftakt – Österreich gegen Frankreich
      IMAGO/Revierfoto

      Frankreich-Coach Deschamps schickte sein Offensiv-Dreigestirn Mbappe, Thuram und Dembele ins Rennen. Griezmann, Rabiot und Kante lauerten eine Etappe dahinter. Hernandez, Saliba, Upamecano und Kounde machten hinten den Laden dicht.

      Die "Equipe Tricolore" legte mit viel Tempo los. Mbappe prüfte Pentz aus Spitzem Winkel (9.), Hernandez fand für seinen Querpass keinen Abnehmer (13.). Griezmann und Co. zauberten, mehrmals kam die Ferse zum Einsatz. Österreich wusste sich oft nur durch Fouls zu helfen, Wöber und Mwene holten sich früh die Gelbe Karte ab – ein Handicap.

      Das ist der ÖFB-Kader für die EURO 2024 in Deutschland

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        Im Großkader für die EURO und für die zwei letzten Testspiele gegen die Schweiz und Serbien sind 29 Spieler.
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        GEPA

        Und dennoch kam Österreich zur ersten Mega-Chance. Sabitzer legte für Baumgartner ab, der den Ball nicht an Goalie Maignan vorbeibrachte (37.). Ein vergebener Sitzer, der sich rächen sollte. Zumal der Referee auf Abstoß statt Eckball entschied. Denn zwei Minuten später führten die Franzosen. Mbappe tankte sich auf der rechten Seite gegen Mwene durch, seine Flanke scherzelte Wöber unhaltbar ins lange Eck (40.) – 0:1.

        Rangnick verzichtete zur Pause auf Wechsel. Das hätte sich beinahe gerächt. Wöber checkte Griezmann gegen die Werbebande, der Atletico-Star holte sich eine Platzwunde ab. Schiedsrichter Manzano ließ die Ampel-Karte stecken.

        In Minute 53 bekamen die Fans ein seltenes "Kunststück" zu sehen. Mbappe tauchte alleine vor Pentz auf – und schoss daneben. Österreich blieb im Spiel, durfte "merci" sagen. Teamchef Rangnick brachte nach einer Stunde Arnautovic, Wimmer und Trauner für Gregoritsch, Grillitsch und Wöber.

        Stärker wurden aber wieder die Franzosen. Erst rutschte Griezmann an einem Querpass vorbei (66.), im Anschluss parierte Pentz gegen Dembele.

        Die rund 20.000 rot-weiß-roten Schlachtenbummler setzten zu einem Endspurt an, Arnautovic und Co. spielten nun auf "ihre" Seite. Baumgartner krachte mit Keeper Maignan zusammen, sah Gelb. Auch Laimer holte sich vom überforderten Unparteiischen, der kleinlich und ohne Linie agierte, eine Verwarnung ab. Nicht unrelevant für den weiteren Turnierverlauf.

        Danso bricht Mbappe die Nase

        Frankreich-Schock dann im Finish. Mbappe "küsste" die Schulter von Danso, blutete aus der Nase und wurde minutenlang behandelt. Vor seiner Auswechslung kehrte der künftige Real-Star nochmal auf den Platz zurück, setzte sich auf den Rasen - und kassierte wegen Unsportlichkeit Gelb. Ein gellendes Pfeifkonzert beider Fan-Lager war die Folge.

        Prass und Schmid kamen für die neunminütige (!) Nachspielzeit. Mit Danso holte sich ein fünfter ÖFB-Stammspieler eine Verwarnung ab. Bedenkt man, dass bei der EM bereits nach zwei Kartons ein Spiel auszusetzen ist, eine bittere Bilanz.

        Am Ergebnis änderte es nichts mehr. Um 22:56 Uhr ertönte der Schlusspfiff. Österreich unterlag gegen spielfreudige Franzosen mit 0:1, kann aber erhobenen Hauptes die Rückreise nach Berlin antreten. Die Fans verabschiedeten die ÖFB-Asse jedenfalls mit viel Applaus und aufmunternden Gesängen.

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        Akt.