Was wirklich zählt

Österreicher sind beim Einkaufen im "Öko-Zwiespalt"

Laut der Studie gibt die Hälfte der befragten Österreicher zu, dass sich Einstellungen und Einkaufsverhalten bei ihnen selbst nicht decken.

Bernd Watzka
Österreicher sind beim Einkaufen im "Öko-Zwiespalt"
Kaufentscheidungen von Konsumenten folgen einem bestimmten Muster.
Getty Images

Obwohl viele Österreicher ankündigen, möglichst umweltfreundlich einzukaufen, sieht die Realität häufig anders aus. Denn trotz Vorsätzen in Bezug auf Bio und Regionales orientieren sich die Konsumenten doch eher am Preis, so eine Studie der Johannes-Kepler-Universität Linz.

Eigenes Handeln hinkt hinterher

"Zwar sind Ethik, Bio, Regionalität und Qualität in unseren Köpfen längst angekommen, doch unser Handeln hinkt hinterher. Oft bleibt uns in der aktuellen Lage auch nichts anderes übrig. Sparzwänge tragen erheblich zu dieser Diskrepanz bei, so Christoph Teller vom Institut für Handel, Absatz und Marketing über die Resultate der Studie.

Mitmenschen seien noch "unehrlicher"

Noch stärker sehen die Befragten eine solche Diskrepanz bei anderen Menschen. So meinen 72 Prozent über andere Konsumenten, diese würden zwar umweltfreundliche Bio-Produkte oder Fairtrade-Waren bevorzugen, tatsächlich aber Produkte kaufen, bei denen genau das fraglich sei.

Blickt man nur auf biologische Produkte, orten zwei Drittel (66 Prozent) der Studienteilnehmer eine Abweichung von Sagen und Tun bei anderen, 47 Prozent beobachten diese bei sich selbst.

Preis ist wichtigstes Kauf-Argument

Letztlich bleibe also der Preis in vielen Fällen das zentrale Kaufargument, was auch auf die Teuerung in der jüngeren Vergangenheit zurückzuführen sei, schlussfolgern die Wissenschaftler.

Dieser Umstand spiegle sich auch in der Nachfrage nach Preisaktionen im Einzelhandel. Zudem würden viele Personen auf Handelsmarken umsteigen – ebenso eine weit verbreitete Reaktion auf steigende Einzelhandelspreise.

1.000 Menschen wurden befragt

Für die Studie wurden rund 1.000 Menschen online befragt. Grund dafür, dass die "selbstbezogene Diskrepanz" geringere Werte als der Blick auf andere aufweise, sei wohl die soziale Erwünschtheit, vermuten die Studienautoren.

1/54
Gehe zur Galerie
    <strong>18.09.2024: Firma hat 3 Mio. € Schulden, haut alle Mitarbeiter raus.</strong> Die nächste Riesenpleite: Ein Holz- und Baustoffhändler hat Schulden in Millionenhöhe. Schlimm für die Mitarbeiter: <a data-li-document-ref="120059284" href="https://www.heute.at/s/firma-hat-3-mio-schulden-haut-alle-mitarbeiter-raus-120059284">Sie verlieren alle ihren Job &gt;&gt;&gt;</a>
    18.09.2024: Firma hat 3 Mio. € Schulden, haut alle Mitarbeiter raus. Die nächste Riesenpleite: Ein Holz- und Baustoffhändler hat Schulden in Millionenhöhe. Schlimm für die Mitarbeiter: Sie verlieren alle ihren Job >>>
    Mareiner

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine neue Studie zeigt, dass viele Österreicher zwar umweltfreundlich einkaufen möchten, ihr tatsächliches Einkaufsverhalten jedoch oft vom Preis bestimmt wird
    • Wirtschaftliche Unsicherheit und eigene Sparzwänge tragen erheblich zu dieser Diskrepanz bei
    • 72 Prozent der Befragten glauben, dass andere Konsumenten ebenfalls eher preisgünstige als umweltfreundliche Produkte kaufen
    bw
    Akt.