Wirtschaft
Österreich stabil – hier wütet Inflation am heftigsten
Die Preise gehen in fast jeder Branche in die Höhe, trotzdem schlägt sich Österreich im europäischen Vergleich gut. "Heute" liefert die Details.
Strom, Gas aber auch alltägliche Lebensmittel – das alles wird teurer. Hauptverantwortlich dafür sind der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehende Inflation. Im Mai ist die generelle Inflationsrate Austria auf +7,7 % angestiegen und hat damit das höchste Niveau seit 1976 erreicht. Nahrungsmittel haben sich hierzulande im Mai durchschnittlich um +8,8 % verteuert, deutlich mehr als etwa noch im März (+5,8%). Das zeigt die aktuelle Auswertung der Statistik Austria. Butter (+30,6%), Öle (+21,4%) oder Gemüse (12,5%) sind nur einige Beispiele für die Teuerungen.
Schweiz Spitzenreiter, Türkei deutliches Schlusslicht
Wie steht Österreich im europäischen Vergleich? Wie eine neue Statistik von "Eurostat" zeigt, ist die österreichische Inflationsrate durchaus stabil. Von den Nachbarstaaten weisen nur die Schweiz und Italien ein besseres Ergebnis auf (Deutschland: 8,7%). Unser westlicher Nachbar ist übrigens auch das Land mit der niedrigsten Inflationsrate (2,7%). Damit liegen die Schweizer klar vor den zweitplatzierten Isländern (5,4%) und den drittplatzierten Franzosen (5,8%).
Auf dem gegenüberliegenden Pol finden sich vor allem der Westbalkan, die baltischen Länder und allem voran die Türkei wieder. In keinem Balkanstaat beträgt die Inflation weniger als 10 Prozent während im Baltikum die Rate bei etwa 20 Prozent schwankt (Estland: 20,1%). Weit abgeschlagen ist die Türkei die rote Laterne im europäischen Inflations-Ranking: Der von Recep Tayyip Erdogan regierte Staat wies im Mai 2022 eine Inflationsrate von 73,5 Prozent auf. Das sind 53,4 Prozentpunkte mehr als das vorletzte Estland.
Tank-Tipp: Kroatien
In Kroatien (Inflation: 10,7%) kommt am Dienstag eine Spritpreis-Bremse, die zwei Wochen lang gelten wird. Ein Liter Diesel soll umgerechnet höchstens 1,74 Euro kosten, ein Liter Normalbenzin 1,80 Euro – deutlich günstiger als derzeit in Österreich. Ziel der Maßnahme ist es, eine intensive Tourismussaison zu ermöglichen.