Trotz Rekord im Vorjahr

Österreich braucht mehr Photovoltaik für Klimaziele

Hausdach-Photovoltaik reicht nicht aus, um Österreichs Klimaziele zu erreichen. Experten fordern eine Verdopplung der Kapazitäten auf Freiflächen.

Bernd Watzka
Österreich braucht mehr Photovoltaik für Klimaziele
Österreich benötigt deutlich mehr Photovoltaik-Anlagen.
Getty Images/iStockphoto

Photovoltaik boomt. Doch der alleinige Ausbau von Photovoltaik auf Hausdächern reicht nicht aus, um Österreichs Klimaziele zu erreichen. Oesterreichs Energie, die Interessenvertretung der E-Wirtschaft, fordert eine Verdopplung der Kapazitäten auf Freiflächen und einen Netzausbau, um bis 2040 klimaneutral zu werden.

Rekord für Photovoltaik im Vorjahr

Noch nie wurden so viele Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) errichtet wie im Vorjahr. Insgesamt befanden sich zu Jahresbeginn Anlagen mit einer Gesamtleistung von 6,4 Gigawatt-Peak (GWp) am Netz, allein im Vorjahr kamen rund 2,6 GWp an möglicher Leistung hinzu. Diese Anlagen produzierten 2023 rund 5,2 Terawattstunden (TWh) Solarstrom.

"Das ist viel – aber zur Erreichung der Klimaneutralität bei Weitem nicht genug", erklärt Barbara Schmidt, Chefin von Oesterreichs Energie. Die Interessenvertretung der E-Wirtschaft schätzt, dass die PV-Leistung in Österreich dafür bis 2040 auf rund 30 GWp ausgebaut werden muss.

Potenzialnutzung für die verschiedenen Ausbauziele.
Potenzialnutzung für die verschiedenen Ausbauziele.
Oesterreichs Energie

Mehr Potenzial bei Gebäuden

Ausgeschöpft seien die Potenziale im PV-Anlagenausbau noch nicht. Es sei möglich, zusätzlich zu den bestehenden Anlagen noch rund 10,7 TWh auf Gebäuden zu errichten, meint Hubert Fechner, Studienautor und Obmann der Technologie-Plattform Photovoltaik.

Bis 2040 muss für jede Anlage auf einem Dach zumindest noch einmal die gleiche Leistung auf einer Freifläche gebaut werden.
Hubert Fechner
Obmann der Technologie-Plattform Photovoltaik

Untersucht wurden Ein- und Zweifamilienhäuser, Wohn- und Bürogebäude sowie Hallen und Fassaden. Verkehrsflächen, Deponien und Wasserflächen würden zudem Platz für weitere 2,8 TWh zulassen, so Fechner. Realistisch sei das auch, weil die PV-Paneele und dazugehörige Komponenten nach wie vor günstig sind. Teuer seien nur Planung und Montage.

Von Zielen weit entfernt

"Wir gehen davon aus, dass nach derzeitigem Stand zusätzliche PV-Anlagen im Umfang von rund 13,5 TWh auf bereits genutzten Flächen realisiert, werden können", sagt Fechner. Von den geplanten 41 TWh sei man aber weit entfernt.

"Wir gehen davon aus, dass dafür bis 2040 für jede Anlage auf einem Dach zumindest noch einmal die gleiche Leistung auf einer Freifläche gebaut werden muss – und dieser Ausbau muss gleichzeitig erfolgen, sonst geht sich das nicht aus", so Fechner.

Anreize für verstärkten PV-Ausbau

Barbara Schmidt plädiert für "klare Anreize", um den PV-Ausbau weiter voranzutreiben; es brauche PV-Projekte, die sich gut ins System einfügen.

"Anlagen für die Mittagsspitze werden wir künftig immer schwerer integrieren können. Außerdem müssen wir künftig deutlich mehr Augenmerk auf den Einsatz von Speichern und einen raschen Ausbau der Netze legen", so die Generalsekretärin.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Österreich hat im Vorjahr einen Rekord im Ausbau von Photovoltaikanlagen erreicht, doch Experten betonen, dass dies nicht ausreicht, um die Klimaziele zu erreichen
    • Es wird eine Verdopplung der Kapazitäten auf Freiflächen und ein Ausbau der Netze gefordert, um bis 2040 klimaneutral zu werden
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