Salzburg
ÖBB-Zug erfasst und tötet Braunbär in Salzburg
Ein Braunbär wurde am Dienstag auf der ÖBB-Strecke in Salzburg von einem Zug erfasst und dabei getötet. Die Ermittlungen laufen.
Schock in den frühen den Morgenstunden: Zwischen Schwarzach im Pongau und Lend wurde auf der ÖBB-Strecke ein Bär von einem Zug erfasst und getötet.
Der Zusammenstoß mit dem Tier wurde durch zwei ÖBB-Lokführer der Polizei gemeldet. Nach ersten Informationen handelt es sich um einen Braunbären.
Schwere Verletzungen
Der Bär wurde beim Zusammenstoß mit dem Zug schwer verletzt. Ihm wurde die linke Hinterpranke komplett abgetrennt, weiters weist das Tier schwere Verletzungen am Kopf aus. Der Kadaver ist gezeichnet von starken Blutungen.
Der Bärenbeauftrage des Landes, Hubert Stock, hat nach Untersuchungen vor Ort den Transport in ein naheliegendes Kühlhaus angeordnet. Dort wird das tote Tier weiter begutachtet, DNA-Proben wurden entnommen, um die Herkunft des Tieres zu klären.
Bär wird präpariert
Das ist aber noch nicht das Ende: "Geplant ist, dass der Bär präpariert wird und für Schulungszwecke in der Jagdausbildung Verwendung findet", so das Land in einer Stellungnahme. Der Zugverkehr auf der ÖBB-Strecke laufe derweil ohne Einschränkungen.
Mehr lesen: Wenn der Bär kommt – nicht steppen, aber singen
Toter Bär kommt nicht aus Österreich
WWF-Artenschutzexperte Christian Pichler betont im Gespräch mit "Heute", dass das Tier nicht aus Österreich stammt: "Leider nein. In Österreich haben wir fast ein trauriges Alleinstellungsmerkmal – denn kein anderes Land hat es geschafft ein großes Säugetier gleich zweimal auszurotten".
Bereits im 19. Jahrhundert wurde der Bär völlig ausgerottet, bis man ein paar Wiederansiedelungsversuche von 1989-1993 versuchte. Der letzte Braunbär "Moritz" verschwand 2011 von der Bildfläche und die Braunbären starben somit ein zweites Mal in Österreich aus!
Bei dem vom Zug erwischten Braunbären handelte sich Pichler zufolge höchstwahrscheinlich um einen männlichen Gast auf der Durchreise. "Es war bestimmt ein männliches Tier, denn Weibchen sind meistens in der Nähe ihres Geburtsortes zu finden."