Weststrecke Monate gesperrt

ÖBB-Chaos – nun wieder Bahnfahrten wie vor 12 Jahren

Das Hochwasser legt zwei Gleise der Weststrecke für mehrere Monate lahm. Die Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG Judith Engel gibt ein Lage-Update.

Michael Rauhofer-Redl
ÖBB-Chaos – nun wieder Bahnfahrten wie vor 12 Jahren
Die Weststrecke wird für "mehrere Monate" gesperrt bleiben. Das Bild zeigt die Situation am Bahnhof Tullnerfeld am 23. September 2024.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Unterspülte Gleise, geflutete Tunnel und Bahnhöfe – die extremen Unwetter der letzten Tage haben auch bei der österreichischen Schieneninfrastruktur Spuren der Verwüstung hinterlassen. Der Bahnhof Tullnerfeld und der Atzenbrugger Tunnel zwischen Tullnerfeld und St. Pölten wurden vom Hochwasser besonders stark getroffen. Wie stark das Ausmaß der Beschädigungen ist, wurde erst in den letzten Tagen sichtbar, nachdem das ein Meter hohe Wasser im Tunnel von der Feuerwehr abgepumpt werden konnte.

Die alte Westbahnstrecke soll zumindest ab 10. Oktober wieder zweigleisig befahrbar sein, die Fahrzeit zwischen der Bundeshauptstadt und St. Pölten ist nun aber deutlich länger – und das für eine längere Zeit. Wie lange genau die 2012 eröffnete Verbindung zwischen St. Pölten und Wien nicht befahrbar sein wird, kann Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG, am Dienstag im Gespräch im Ö1-Morgenjournal nicht beantworten.

Hochwasser legt zwei Gleise der Weststrecke für mehrere Monate lahm

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    Unterspülte Gleise, geflutete Tunnel und Bahnhöfe – die extremen Unwetter der letzten Tage haben auch bei der österreichischen Schieneninfrastruktur Spuren der Verwüstung hinterlassen.
    Unterspülte Gleise, geflutete Tunnel und Bahnhöfe – die extremen Unwetter der letzten Tage haben auch bei der österreichischen Schieneninfrastruktur Spuren der Verwüstung hinterlassen.
    ÖBB

    Schadenshöhe und Dauer der Sperre nicht absehbar

    Es handle sich um ein Jahrhunderthochwasser und somit auch um "Jahrhundertschäden". Noch habe man nicht alle Schäden besichtigen können, man befinde sich aber "jedenfalls" im dreistelligen Millionenbereich. Die Bandbreite zwischen 100 Millionen und 999 Millionen ist groß, eingrenzen könne man diese Zahl allerdings nicht, so Engel. Das Wasser und der Schlamm habe aber enorme Schäden in nahezu allen Bereichen mit sich gebracht.

    Das ist von den Schäden betroffen – Auszug

    • Die Installationen des Weichenantriebs
    • Alle Sicherheitseinrichtungen wie Beleuchtung oder Belüftung
    • Kundeneinrichtungen wie Lifte, Rolltreppen, Kundeninformationen und Co.

    Nicht nur die Schäden lassen sich nicht beziffern, auch die Dauer der Sperre lässt sich nicht abschätzen. Man gehe von "mehreren Monaten" aus. Lediglich die alte Westbahnstrecke solle ab 10. Oktober wieder zweigleisig fahren. Hier sei man guter Dinge.

    Wer muss nun eigentlich für die Schäden aufkommen? Die ÖBB sei für derartige Fälle nicht versichert, so Engel. Ob das Geld vom zuständigen Ministerium oder aus gewissen Fonds kommt, werde erst durch Gespräche in den kommenden Tagen geklärt werden, heißt es.

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      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

      Auf den Punkt gebracht

      • Das Hochwasser hat zwei Gleise der Weststrecke für mehrere Monate unbefahrbar gemacht, wobei besonders der Bahnhof Tullnerfeld und der Atzenbrugger Tunnel betroffen sind
      • Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG, spricht von "Jahrhundertschäden" und Kosten im dreistelligen Millionenbereich, wobei die genaue Dauer der Sperre noch unklar ist
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