Oben ohne im Teambus, Tränen bei den besten Fans

"Gruppensieger, Gruppensieger, he, he, he - Gruppensieger, Gruppensieger, he, he, he", brüllten mehr als 25.000 Österreich-Fans im Berliner Olympia-Stadion. Die Fans lagen sich in den Armen, viele hatten Tränen in den Augen, manche weiten vor Freude.

3:2 im Krimi gegen Holland gesiegt, erstmals zwei EM-Spiele in Serie gewonnen. Platz 1 in der "Horror-Gruppe D" noch vor Topfavorit Frankreich und Mitfavorit Holland.

Die Spieler gaben im Teambus am Weg ins Schlosshotel Berlin im Stadteil Grunewald zurecht Gas. Michael Gregoritsch hatte das Hemd am weitesten aufgeknöpft bei "Sweet Caroline".

"Man muss das auch genießen können", sagte Goldtorschütze Marcel Sabitzer nach dem Gruppensieg. "Es wird Austropop bei uns im Bus gespielt. Mein persönliches Ranking: I am from Austria vor Strada del Sole. Wir sind stark verbunden mit unserem Land."

Das Partyvideo im Teambus

Sabitzer: "Ich möchte noch lange da sein"

Österreich schreibt bei diesem Turnier Geschichte. Die Mannschaft hat einen klaren Plan, Mut und enorme Dynamik. Das Ende ist noch nicht absehbar. Es scheint jetzt alles möglich für die eingeschworene Truppe von Erfolgstrainer Ralf Rangnick. Die Stimmung ist top.

"Am meisten hat mich unsere Reaktion auf die Ausgleichstreffer überrascht", sagte Rangnick nach dem Triumph über Holland. "Wir schütteln uns kurz, machen weiter", stellte Sabitzer klar. "Wenn du im K.o.-System bist, kannst du in einen Lauf reinkommen. Ich möchte noch lange da sein."

Fanatisch und sympathisch

Nächster Halt: Leipzig. In der K.o.-Runde wartet am kommenden Dienstag (2. Juli) um 21 Uhr der Zweite der Gruppe F: Türkei, Tschechien oder Georgien.

Die rot-weiß-roten Fans schreiben das österreichische Fußball-Sommermärchen 2024 mit. Mit grenzenloser Unterstützung und einem sympathischen Auftritt beim Nachbarn in Deutschland.

Ein Schotte feierte mit

"Bergkas besser als Goudakas" stand auf einem Transparent eines Fans vor dem Olympia-Stadion. "Orange trägt nur die Müllabfuhr" sangen die Anhänger vor dem Match. Nach 96 packenden Minuten stimmten bei strahlendem Sonnenschein die rot-weiß-roten Fans "Oh, wie ist das schön" an.

Stimmungsmäßig hielt man die Holländer im Olympia-Stadion während des Rasenkrimis in Schach. Eine Meisterleistung - ähnlich wie der Gruppensieg der Mannschaft.

Als die Nacht über Berlin hereinzog, sangen die Fans noch immer vor der Arena und feierten einen schottischen Musiker, der die Party instrumental begleitete. "No Scotland, no Party."

Könnte man von Österreich auch sagen. Hut ab!