Wien
Wohnungsloser Sänger (25) träumt von der großen Bühne
"Ich hatte noch nie Glück im Leben", sagt Max L. Der 25-jährige Opernsänger lebt derzeit im Notquartier. Sein Traum: ein Studium am Konservatorium.
Max L. (Name geändert) wurde in der Slowakei geboren. "Ich hatte immer Probleme mit meiner Mutter, es war nicht leicht", erinnert er sich. Während der Schulzeit machte der kreative Jugendliche eine Ausbildung zum Sänger, trat auf kleinen Bühnen auf und führte ein Künstlerleben – das wurde ihm schließlich zum Verhängnis.
Flucht vor Problemen nach Österreich
"Nach den Auftritten haben wir viel getrunken und der Alkohol hat mich krank gemacht", sagt er. Der erst 25-jährige leidet an Epilepsie und zahlreichen weiteren körperlichen Problemen. "Wegen der familiären und gesundheitlichen Probleme habe ich mich schließlich entschieden, nach Österreich zu gehen", erzählt er. Doch das Glück schien nicht an seiner Seite: "Ich bin ein Magnet für Probleme", fasst L. zusammen.
In Wien war er stets wohnungslos, kam bei Bekannten oder in Obdachloseneinrichtungen unter. "Es war schwer. Ich war auf mich allein gestellt, hatte keinerlei Unterstützung." Um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, sang Max L. auf der Straße.
Neubeginn im Notquartier
Aktuell lebt der junge Sänger im Notquartier der Johanniter in der Leopoldstadt. Dort finden Menschen, die ihre Wohnung verloren haben, kurzfristig ein Dach über dem Kopf. Drei solcher Notschlafstellen mit insgesamt 330 Schlafplätzen betreiben die Johanniter in Wien. "Wir sind voll belegt und erhalten laufend weitere Anfragen", berichtet Leiterin Katharina Hörmann.
Max L. will hier einen Neubeginn starten: "Ich bin jetzt trocken und auf der Suche nach einem Job. Vorerst in einer Küche, denn ich koche sehr gerne." Langfristig will er sich den Traum von der großen Bühne erfüllen. "Ich würde gerne am Konservatorium studieren. Singen ist einfach mein Leben. Ich will nicht das Opfer spielen, sondern kämpfe für mein Glück."