Problemzone Mahü

"Obdachlose warfen Wodka-Flasche in Schanigarten!"

Flasche flog in Gastgarten, Passant wurde mit Dartpfeil beschossen: Geschäftsleuten reicht es mit dem Obdachlosen-Problem auf der Mariahilfer Straße.

Thomas Peterthalner
"Obdachlose warfen Wodka-Flasche in Schanigarten!"
Schon tagsüber schlafen Obdachlose trotz Hitze auf den Bänken auf der Wiener Mahü.
Privat

Auf den Sitzmöbeln in der Begegnungszone auf der Wiener Mariahilfer Straße ist nie ein Platz frei. Fast alle Holzbänke sind beim "Heute"-Lokalaugenschein mit Obdachlosen oder Menschen aus dem Suchtmittelmilieu besetzt. Es wird getrunken, geschlafen – ab und zu angeblich auch randaliert. Schon tagsüber liegen Obdachlose wie ausgeknipst in der Sommerhitze auf den Bänken. Besonders schlimm ist die Situation für die Gastro-Betreiber.

Dartpfeil flog auf Passanten

"Niemand will im Gastgarten sitzen, wenn daneben Betrunkene grölen", so ein Gastwirt zu "Heute". Dazu komme auch noch die Geruchsbelästigung und gefährliche Aktionen. "Einmal warfen Obdachlose eine Wodka-Flasche in den Schanigarten", so der Wirt, der anonym bleiben möchte. "Passanten wurden mit einem Dartpfeil beschossen." Polizeieinsätze stehen auf der Einkaufsmeile an der Tagesordnung.

Pandemie als Auslöser

Gerade in der Corona-Pandemie schlitterten viele Menschen in die Armut, seither wird auf der Mahü auch campiert. In der Nacht schlafen Obdachlose vor den Geschäften. Trotz Maßnahmen von Stadt Wien und den betroffenen Bezirken Wien-Neubau und Wien-Mariahilf änderte sich bisher nur wenig an den Zuständen. Viele Obdachlose stammen aus Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern. "Seit zwei Jahren geht das nun schon so", erzählt der Wirt. "Im Sommer 2023 war es am schlimmsten."

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    Die Sitzmöbel in der Mariahilfer Straße werden von Obdachlosen besetzt.
    Die Sitzmöbel in der Mariahilfer Straße werden von Obdachlosen besetzt.
    Privat

    In der Nacht werde Müll in den Schanigarten geworfen, rundherum verrichten Männer immer wieder ihre Notdurft. Bei den Bäumen auf der Mahü liegen manchmal sogar Spritzen. "Man muss aufpassen, wenn man den Schanigarten aufsperrt."

    Maßnahmenpaket ausgearbeitet

    Die Bezirke Mariahilf und Neubau arbeiteten bereits vor einiger Zeit ein Maßnahmenpaket aus. Vor allem der Bundesländerplatz, die Gruft, der Platz vor dem Einkaufszentrum Gerngross sowie der Christian-Broda-Platz stehen dabei im Fokus. Die Straßensozialarbeit wurde ausgeweitet und die Plätze für obdachlose Personen ausgebaut, zudem ist die Polizei verstärkt unterwegs und kontrolliert Aufenthaltsgenehmigungen. Durch die MA48 soll es zu verstärkter Reinigung kommen und im Caritas-Tageszentrum Gruft wird ab sofort mehr Sicherheitspersonal eingesetzt. Doch verschwunden ist das Problem nicht.

    FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss
    FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss
    Denise Auer

    FP-Krauss: "Abgesandelte Mahü"

    Die Wiener FPÖ forderte bereits die Entfernung der Bänke als Schlafgelegenheiten, kann sich auch ein Alkoholverbot auf der Mahü vorstellen. Die Situation auf der Mariahilfer Straße sei den Anrainern und Passanten nicht länger zumutbar, meint dazu FP-Klubobmann Maximilian Krauss. Die einstige Vorzeige-Geschäftsstraße sei "abgesandelt". "Geschäftsleute und Lokalbesitzer sind verzweifelt, weil sowohl die Stadt Wien als auch die Polizeiführung nichts gegen die ausländischen Obdachlosen unternehmen, die ihre Drogenspritzen auf der Straße liegen lassen. Ich fordere ein hartes Durchgreifen und eine Räumung der missbräuchlich als Liegeflächen verwendeten Parkbänke."

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • Auf der Wiener Mariahilfer Straße kämpfen Geschäftsleute mit einem zunehmenden Obdachlosen-Problem, da Sitzmöbel als Schlafplätze genutzt und oft randaliert wird
      • Trotz Maßnahmen der Stadt Wien und verstärkter Polizeipräsenz bleibt die Situation angespannt, was zu Verzweiflung bei Anrainern und Geschäftsinhabern führt
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