Kein Platz für Hund und Katz

Nur drei Tage nach Weihnachten – Tierheime quellen über

Alarmierende Lage: Die Tierheime sind brechend voll. Und es wird noch schlimmer: In den kommenden Wochen werden viele weitere Vierbeiner abgegeben. 

Johannes Rausch
Nur drei Tage nach Weihnachten – Tierheime quellen über
Spricht von einer "verrückten Zeit": Harald Hofner vom Tierparadies Schabenreith. Daneben genießen Leyla und Tue Tue ihr neues Zuhause.
Tierparadies Schabenreith

Die Bilanz ist düster: 2023 war ein "Katastrophenjahr". Der Befund stammt von Andrea Specht, Präsidentin des niederösterreichischen Tierschutzverbandes. Für abgegebene Vierbeiner aus Privathaushalten gebe es schlicht keine Kapazitäten mehr. Vor allem bei Katzen sei die Entwicklung mehr als besorgniserregend

"Total überfüllt"

Ein Experte berichtet jetzt ebenfalls Dramatisches: "Wir erleben derzeit eine verrückte Zeit", sagt Harald Hofner im Gespräch mit "Heute". Er leitet das Tierparadies Schabenreith in Steinbach am Ziehberg (Bez. Kirchdorf). "Die Lage ist mehr als angespannt. Wir sind total überfüllt."

Um die dramatische Situation zu veranschaulichen, nennt Hofner ein drastisches Beispiel: "Wir haben Platz für 80 Katzen. Derzeit sind 140 hier."

Situation doppelt bitter

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    Tierheime sind derzeit mit zwei Problemen konfrontiert: Überfüllung und Sturmschäden.
    Tierheime sind derzeit mit zwei Problemen konfrontiert: Überfüllung und Sturmschäden.
    Tierparadies Schabenreith

    Auch bei Hunden kommt die Einrichtung an ihre Grenzen: 40 Vierbeiner teilen sich eine Fläche, die eigentlich für 30 gedacht ist. Bei Kaninchen ist es ähnlich. Es gehe sich aber "immer irgendwie aus", zeigt sich Hofner – der nicht zum ersten Mal mit Platznot konfrontiert ist – optimistisch. Insgesamt rund 500 Tiere leben auf dem Areal in Steinbach.

    Hilfe fürs Tierparadies Schabenreith
    Spendenkonto
    Erste Bank
    IBAN: AT532011183956483900
    BIC: GIBAATWWXXX
    Sämtliche Infos sind hier zu finden.

    Unerwünschte "Lebend-Geschenke" 

    Nach dem Weihnachtsfest erlebt Hofner jährlich ein Déjà-vu. Viecherl werden als "Lebend-Geschenke" unter den Baum gelegt und nach einigen Tagen oder Wochen wieder im Tierheim abgegeben. "Vor allem Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster werden gern geschenkt." Doch so richtig spürbar würden die plötzlich unerwünschten Tiere erst im Jänner und Februar. Ein weiterer Aspekt kommt dazu: Einige Heime sind aktuell – wie ein "Heute"-Rundruf ergeben hat – feiertagsbeding telefonisch nicht erreichbar. 

    Nach wie vor wissen viele Leute nicht, dass Tiere mit Arbeit, Kosten und Einschränkungen verbunden sind.
    Harald Hofner
    Tierparadies Schabenreith

    Wurden früher weniger Tiere nach dem 24. Dezember abgegeben? "Nein, es bleibt gleich. Es gibt vernünftige und unvernünftige Menschen. Das Verhältnis ändert sich nicht." Hofner bringt das Problem auf den Punkt: "Nach wie vor wissen viele Leute nicht, dass Tiere mit Arbeit, Kosten und Einschränkungen verbunden sind."

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      JR
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