Vorsorge kann Leben retten

Nur die Hälfte aller Erkrankten überlebt diesen Krebs

Darmkrebs zählt zu den tödlichsten Krebsarten. Die Selbsthilfe Darmkrebs Österreich unterstützt Betroffene und feiert dieses Jahr ihr 20. Jubiläum.

Wien Heute
Nur die Hälfte aller Erkrankten überlebt diesen Krebs
(v.l.n.r.) Helga Turnheer, Initiatorin der SH Darmkrebs; Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse; Heinz Ludwig, Mitbegründer der SH Darmkrebs; Alexander Klaus, ärztlicher Direktor des Barmherzige Schwestern Krankenhauses Wien und die Freundin einer Betroffenen
Denise Auer

Bereits seit 20 Jahren unterstützt die Selbsthilfe Darmkrebs Betroffene. Aus gegebenem Anlass veranstaltete die Organisation heute, am 12.9., eine Pressekonferenz. Geladen waren neben der Initiatorin Helga Turnheer Dr. Heinz Ludwig, Mitbegründer der SH Darmkrebs, Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, Chirurg Alexander Klaus und die Freundin einer Betroffenen. Auch Gesundheitsminister Johannes Rauch meldete sich per Videobotschaft zu Wort.

Die Mission der Organisation ist es sein, Menschen die Angst vor der Vorsorgeuntersuchung zu nehmen. Diese ist nämlich die beste Möglichkeit, um die Krankheit früh zu erkennen und einen schweren Verlauf zu verhindern. Gründerin Helga Turnheer betont, wie wichtig auch der Austausch mit anderen Erkrankten ist. Das Thema der Vorsorge soll kein Tabu-Thema mehr sein.

SH Darmkrebs feiert 20-Jähriges Jubiläum

1/9
Gehe zur Galerie
    Karin Hönig leitete die Pressekonferenz zum Thema Darmkrebsvorsorge
    Karin Hönig leitete die Pressekonferenz zum Thema Darmkrebsvorsorge
    Denise Auer

    Selbsthilfegruppen als wichtiger Austauschort

    Auch Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, betont die Wichtigkeit des Zusammenhalts. "Die Selbsthilfe Darmkrebs kann etwas leisten, was ein öffentliches Gesundheitssystem niemals leiten kann, nämlich Betroffene und Angehörige Betroffene zu vernetzen, zusammenzubringen. Die Menschen mit gleichen Belastungen und gleichen Erfahrungen in den Austausch zu bringen." Auch die Freundin einer an Darmkrebs Verstorbenen war anwesend. Sie betont die Wichtigkeit von Selbsthilfegruppen. Besonders für jene, die keine Familie und Freunde hat, die hinter einem stehen, bieten Selbsthilfegruppen viele Vorteile. Besonders Angebote wie kostenlose Auskünfte und das Zusammenbringen mit anderen Betroffenen hebt sie hervor.

    Als Betroffener meldete sich Gesundheitsminister Johannes Rauch über eine Videobotschaft zu Wort. Er erlebte am eigenen Leib, dass die Symptome oftmals erst bemerkbar sind, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Mit 46 bekam der die erschreckende Diagnose. Fast wäre er daran gestorben, sagt der Gesundheitsminister. Nicht nur für ihn, sondern auch für seine Familie war diese Zeit sehr belastend. Dem kann auch die Freundin einer Betroffenen zustimmen: "Natürlich hat man da Angst" gibt sie zu.

    Vorsorge kann schweren Verlauf verhindern

    Wie Dr. Heinz Ludwig, Mitbegründer der SH Darmkrebs, betont, können durch Voruntersuchungen in Form einer Koloskopie bereits Vorstufen des Darmkrebses erkannt und so die Sterblichkeit reduziert werden. Zusammen mit einem gesunden Lebensstil kann man einer der tödlichsten Krebsarten trotzen. Andreas Huss stellte auch das neue Darmkrebsscreening Programm vor. Dieses ist in einer Pilotversion in drei Bundesländern einsatzbereit. Auch verschiedene Arten sollen in Wien, Steiermark und Tirol sollen die Bürger regelmäßig erinnert werden, zur Darmkrebs Vorsorge zu gehen. "So werden hoffentlich viele Erkrankungen vermieden und schwere Verläufe erspart" wünscht sich Huss.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Selbsthilfe Darmkrebs Österreich feiert ihr 20-jähriges Jubiläum und betont die Wichtigkeit der Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung und Vermeidung schwerer Verläufe von Darmkrebs
    • Bei einer Pressekonferenz unterstrichen Experten und Betroffene die Bedeutung von Selbsthilfegruppen und neuen Screening-Programmen, während Gesundheitsminister Johannes Rauch seine persönliche Erfahrung mit der Krankheit teilte
    red
    Akt.