Tierisch giftig

Nur Ausland? Unsere Giftspinnen sind auch nicht ohne

Wir können uns von der "Insel der Seeligen", was giftige Tiere betrifft, schon lange verabschieden. Auch in Österreich kann es toxisch werden.

Nur Ausland? Unsere Giftspinnen sind auch nicht ohne
Die "Falsche Schwarze Witwe" zum Beispiel sollte eher nicht zubeißen.
Getty Images

Seien wir mal ehrlich: in puncto "Gifttiere" haben wir in Österreich eigentlich nichts zu befürchten, denn unsere Fauna ist eher als ungefährlich zu bezeichnen. Ein paar Exemplare der Achtbeinigen gibt es aber dann doch in unserem Umfeld, die man lieber nicht reizen sollte.

"Falsche Schwarze Witwe"

Gut, gut, die "Schwarze Witwe" kennen wir zumindest der Bezeichnung halber alle, denn immerhin war dies auch der Beiname von der österreichischen Serienmörderin Elfriede Blauensteiner. Das Tier selbst kommt in allen Trockengebieten des Mittelmeerraums vor und verirrte sich auch mal ganz selten nach Österreich. Hier gibt es aber keinen Grund zu Panik.

Die "Falsche Schwarze Witwe" jedoch, sieht man durch den Klimawandel in den letzten 20 Jahren immer öfter auch bei uns, obwohl sie ursprünglich ebenfalls die mediterranen Gefilde von Südeuropa bevorzugt hat. In Kärnten fühlt sich der Achtbeiner ziemlich wohl und wandert mittlerweile auch in anderen Teilen Österreichs umher.

Das Nervengift der Spinne ist nichts für Zartbesaitete und kann einen Menschen mehrere Tage lang beeinträchtigen. Kleinere Säuger wie Mäuse, Meerschweinchen und kleine Kaninchen können sogar an dem Biss der "Falschen Schwarzen Witwe" sterben. Da sie aber, wie fast alle Kugelspinnen, meist nicht zur Verteidigung, sondern zur Jagd beißt, ist die Gefahr eines Bisses relativ gering.

Die Dornfingerspinne ist glücklicherweise sehr leicht zu erkennen. Finger weg!
Die Dornfingerspinne ist glücklicherweise sehr leicht zu erkennen. Finger weg!
©Johannes Gepp, Naturschutzbund.at

Dornfingerspinne

In der Oststeiermark und im Südburgenland gibt es ebenfalls eine relevante Giftspinne. Die "Dornfingerspinne" fand ihren Weg auch durch den Klimawandel zu uns und mag Österreich offensichtlich sehr gern. Man erkennt sie durch ihre auffälligen Farben ziemlich schnell und spricht ihr vor allem im Juli und August ein vermehrtes Vorkommen zu.

Ihr Biss soll mit dem Schmerz eines Wespenstiches vergleichbar sein und die schmerzhaften Symptome sollen, je nach Verträglichkeit, zwischen einer Stunde bis zu drei Tagen anhalten können. Sie mag hohe Gräser und Hecken und besiedelt auch gerne Straßengräben. Um ein gutes Monitoring zu gewährleisten, bittet der Naturschutzbund hier sogar um Meldung, falls man die quietschgelbe Giftspinne sichtet.

red, tine
Akt.