Sport
Nur 6 von 18 Schiebungen laut Taboga erfolgreich
Die Staatsanwaltschaft Graz gab am Freitag weitere Informationen zur Anklage wegen Wettbetrugs gegen Sanel Kuljic und Dominique Taboga. Wie aus den Ermittlungen hervorging, waren die beiden mit ihren Spielmanipulationen nicht immer erfolgreich.
nicht immer erfolgreich.
Insgesamt 18 Partien der beiden höchsten österreichischen Spielklassen wurden zwischen November 2004 und Oktober 2013 versucht zu schieben. Bei sechs Spielen klappte der Betrug schlussendlich auch. Kuljic soll an zehn Spielmanipulationen beteiligt gewesen sein, Taboga an 14 und ein weiterer angeklagter ehemaliger Bundesliga-Profi an zwölf. Sechs weitere Angeklagte sollen bei insgesamt 17 Spielen betrogen haben.
Außerdem wird Kuljic, Taboga und drei weiteren Beschuldigten die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Außerdem besteht der Verdacht der Erpressung. Die Erhebungen gegen weitere 18 Verdächtige wurden mangels Beweisen zur Gänze eingestellt. Die Ermittlungsverfahren gegen 15 weitere Beschuldigte wurden ausgeschieden und werden getrennt weitergeführt.
Wetteinsätze bis zu 300.000 Euro
In Sachen Wettbetrug haben die Beschuldigten in unterschiedlichen Konstellationen agiert. Dabei flossen Bestechungsgelder in der Höhe von 7.000 bis 40.000 Euro. Die gespielten Einsätze bei diesen Wetten, die in Asien aufgegeben wurden, waren bis zu 300.000 Euro hoch. Meist wurde das Geld bei Ereigniswetten platziert. So sollte Taboga einen Elfmeter verursachen - nur sah der Schiedsrichter das Foul nicht.
Das Delikt der Erpressung wird Kuljic sowie vier weiteren Angeklagten zur Last gelegt. Sie sollen mit Körperverletzungen, dem Tod, der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz und der gesellschaftlichen Stellung gedroht haben. Kuljic wird auch ein Schlag und somit körperliche Gewalt vorgeworfen. Dadurch sollen sie Taboga und dem ehemaligen Bundesliga-Spieler Bargeld, Fahrzeuge und Laptops abgeknöpft und sie zu weiteren Manipulationen genötigt haben.
Verhandlung frühestens im Sommer
Weiters in der Anklage zu finden ist der Vorwurf der Veruntreuung. Taboga soll ein geleastes Auto, einen Laptop, der nicht ihm gehörte, sowie einem Teamkollegen zustehende 5.000 Euro veräußert haben. Hinzu kommt auch noch das Vergehen der falschen Beweisaussage. Unklar ist noch der Verhandlungstermin, denn laut Bacher müsse die knapp 70 Seiten umfassende Anklage nun erst einmal rechtswirksam werden. Gibt es keinen Einspruch gegen die Anklageschrift, könnte der Prozess noch im Sommer stattfinden.
APA/red