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Nur 4.000 Euro Tour-Prämie! "Gall ist 1 Million wert"

Felix Gall kassierte für seine Tour-Heldentaten nur 4.000 € an Prämien. Jetzt beginnt für den neuen Sport-Star das Rennen ums Geld. 

Martin Huber
Felix Gall: "Wien statt China."
Felix Gall: "Wien statt China."
Picturedesk

Felix Gall radelte bei der Tour de France zum Sieg bei der Königsetappe – und direkt in die Herzen der rot-weiß-roten Sportfans. Reich wurde er damit (noch) nicht. 

Nur knapp 4.000 Euro an Tour-Prämien kassierte der Zweite der Bergwertung und Achte im Gesamtklassement. Hintergrund: Weil Radfahren ein Teamsport ist, wurden die Erfolgsprämien von 53.000 € unter allen Fahrern im Team gerecht geteilt.

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    Felix Gall gewinnt die Königsetappe der Tour de France nach Courchevel. Er ist der vierte Österreicher, der eine Etappe für sich entscheidet.
    Felix Gall gewinnt die Königsetappe der Tour de France nach Courchevel. Er ist der vierte Österreicher, der eine Etappe für sich entscheidet.
    ANNE-CHRISTINE POUJOULAT / AFP / picturedesk.com

    Bitter: Gall verlängerte kurz vor Tour-Start seinen Vertrag. Pro Saison verdient der 25-Jährige bei AG2R Citroën nach "Heute"-Infos 250.000 €. Zum Vergleich: Die Topstars Jonas Vingegaard (DÄN) oder Tadej Pogacar (SLO) cashen fünf bis sechs Millionen €. Mit ihnen hielt Gall auf der vorletzten Etappe als einziger mit. "Das hat mir die Augen geöffnet", sagt er. Wohl auch einigen Teamchefs und potentiellen Sponsoren.

    Der Poker um Gall, der heute beim Kriterium in Wels (19 Uhr) startet, ist angelaufen. Mehrere Top-Teams buhlen um den 25-jährigen Senkrechtstarter aus Osttirol. Gall ist bewusst, dass sein aktuelles Team AG2R Citroën zu schwach ist, damit er bei großen Rundfahrten eine tragende Rolle spielen kann. Die Teams Ineos oder Jumbo-Visma haben rund das vierfache Budget.

    "Felix ist mehr als 1 Million € wert", sagt Ex-Profi Thomas Rohregger zu "Heute". "Ob es 1,2 Millionen, 1,8 Millionen oder 2,2 Millionen sind, das hängt von der Vertragslänge und den Boni ab."

    Der Sieger der Österreich-Radrundfahrt von 2008 war Profi bei Milram, Leopard-Trek und RadioShack. Als Aktiver handelte Rohregger seine Verträge selbst aus, heute ist er Rechtsanwalt, berät für Deloitte auch ein Profi-Team. "Felix ist in einer extrem guten Verhandlungsposition und für ganz viel Teams interessant. Das gilt es jetzt geschickt zu nützen. Zuvor muss er aber entscheiden, was er will. Wenn ich ihm etwas raten darf, dann eines: Such dir ein Team, wo du nicht die zweite Geige spielst."

    Die Tage nach der Tour verliefen bei Gall turbulent. Nach der Partynacht verschob er den Rückflug aus Paris von Montagfrüh auf den Abend. Angekommen in Zürich stoppte ihn am Flughafen zunächst ein Gewitter. Am Weg von München nach Kitzbühel machte dann das Auto schlapp. Endlich daheim stoppte am Dienstagfrüh ein schweres Gewitter um 6 Uhr Früh die Nachtruhe. "Ich bin saumüde. So richtig viel Erholung war nach der Tour noch nicht."

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      Österreichs Schwimm-Star Felix Auböck. Die größten Erfolge des Weltmeisters aus Bad Vöslau.
      Österreichs Schwimm-Star Felix Auböck. Die größten Erfolge des Weltmeisters aus Bad Vöslau.
      Gepa

      Ist auch die nächsten Tage nicht angesagt. Weil das Rennen in Wels heute um 19 Uhr startet, hat Gall von sechs bis 11 Uhr noch eine Trainingsfahrt angesetzt. Für diese Woche hatte er fünf Einladungen zu Rennen. Dort lässt sich ein nettes Zubrot verdienen. Mehr als 10.000 Euro kassiert der Gewinner des Bergtrikots bei prestigeträchtigen Kriterien. Heute in Wels kriegen Etappensieger für den Start nicht einmal die Hälfte.

      Gall wird nach dem Heimspiel in Wels am Samstag auch beim Klassiker in San Sebastian (ESP) starten. Dort überraschte 1989 Gerhard Zadrobilek mit dem Sieg beim Weltcuprennen. Zwei Jahre später wechselte der Niederösterreicher zu den Mountainbikern und gewann auch dort Rennen – als erster weltweit. 

      Gall wollte im Oktober eigentlich die China-Rundfahrt fahren. Jetzt muss er umplanen. "Statt China ist Wien angesagt." Der Grund: Am 12. Oktober wird der Sportler des Jahres in der Wiener Stadthalle gekürt. "China kann warten", grinst er. In Oktober wird Gall auch als Werbefigur die Plakatwände in Wien zieren. Zwei heimische Firmen buhlen bereits um den neuen Sport-Helden, der zuletzt zu Schulzeiten in Wien war.

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