Nur 4 Länder unterstützen Putin bei Ukraine-Invasion

Drei Tage lange dauerte die Dringlichkeitssitzung der Vereinten Nationen. Im größten Gremium, der Vollversammlung, sollte darüber entschieden werden, wie der Angriff auf die Ukraine zu bewerten ist.

Für den ukrainischen Uno-Botschafter Serhij Kyslyzja war klar: "Wir erleben einen entscheidenden Moment für unsere Generation." Russland sei "gekommen, um der Ukraine das Existenzrecht zu nehmen." Es sei die Aufgabe der Weltgemeinschaft, Moskau zu verurteilen.

Dass Russland viele Verbündete habe und nicht isoliert werden könne, sagte hingegen der russische Außenminister Sergey Lavrov. Während seiner Rede verließen rund 140 Diplomaten demonstrativ den Saal. In etwa so viele waren es auch, die für eine Resolution zur Verurteilung des Verhaltens Russlands stimmten.

141 dafür, 5 dagegen

141 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen stimmten am Mittwoch in New York für die entsprechende Resolution. 35 Länder enthielten sich, nur 5 lehnten den Beschluss ab.

Das Gremium "fordert, dass die Russische Föderation unverzüglich ihre Gewaltanwendung gegen die Ukraine einstellt und von jeder weiteren rechtswidrigen Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen einen Mitgliedstaat absieht". Es war erst das elfte Treffen dieser Art bei den UN in mehr als 70 Jahren und das erste seit mehreren Jahrzehnten. 

Interessante Stimmen

Das genaue Abstimmungsergebnis birgt einige interessante Erkenntnisse. Demnach gab es nur fünf der 180 Länder, die gegen eine Verurteilung der russischen Invasion stimmten. Diese sind Belarus, Nordkorea, Eritrea, Russland und Syrien.

Nicht minder interessant ist ein Blick auf die Ja-Stimmen. Gegen den Angriff Putins stellt sich nicht nur das von den Taliban kontrollierte Afghanistan, sondern auch Brasilien, Katar, Saudi-Arabien, Serbien (!), die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA. Mit Brasilien findet sich sogar ein Land in der Liste, das einer Vereinigung mit Russland angehört (BRICS, kurz für Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika).

Darüber hinaus gab es 34 Enthaltungen, darunter etwa Algerien, Bolivien, China, Kuba, Indien, Iran, Irak, Namibia, Pakistan, Südafrika, Uganda, Vietnam sowie mehrere Ex-Sowjet-Staaten.