Bezirkschef warnt
Nur 297 Beamte– "Polizei in Favoriten ausgehungert!"
In Wien-Favoriten läuten die Alarmglocken. Denn im 10. Wiener Gemeindebezirk gibt es noch weniger Polizisten als bisher angenommen.
In Wien-Favoriten gibt es nach Messerattacken nun rund um den Reumannplatz eine Waffenverbotszone. Doch die Polizisten im Bezirk werden nicht mehr sondern weniger. Laut Bezirksvorstehung brachte das vor kurzem die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage an Innenminister Gerhard Karner (VP) ans Licht.
Nur 297 von 319 Stellen besetzt
"Von den ohnehin völlig unzureichenden 319 Planstellen sind nur 297 tatsächlich besetzt", so ein Sprecher. "Kurioser Beigeschmack: sogar Polizeischüler mussten in die Statistik des Innenministeriums mit hineingerechnet werden, um das Minus von 16,5 Prozent nicht noch schlechter ausfallen zu lassen."
"Favoritner Polizei wird ausgehungert"
"In Favoriten versehen noch weniger Polizisten ihren Dienst, als bisher angenommen. Das ist ein Schlag für die ohnehin schon enttäuschte Bevölkerung! Während die wohlhabende Josefstadt vor Polizisten überquillt, wird die Favoritner Polizei politisch bewusst ausgehungert. Das versteht hier keiner mehr", ärgert sich Favoriten-Bezirksvorsteher Marcus Franz (SP).
732 Beamte wären normal
Favoriten zählt 220.000 Einwohner. Im Durchschnitt kommen in ganz Österreich auf 100.000 Einwohner 333 Polizisten. Würde man das laut Bezirk auf Favoriten umlegen, so müssten im 10. Bezirk umgerechnet 732 Polizisten ihren Dienst versehen – rechnet das Büro des Bezirksvorstehers in Wien-Favoriten vor.
Bezirks-Chef startete Online-Petition
Bezirkschef Marcus Franz macht auf die "unhaltbare Personalsituation" der Favoritner Polizei schon seit Jahren aufmerksam. Er fordert statt der bisherigen 319 Planstellen eine Aufstockung auf zumindest 500 Polizisten – hat dafür sogar schon vor längerer Zeit eine Online-Petition gestartet. Die Verstärkung sei deshalb so wichtig, weil nur fixe, dem Bezirk zugeteilte Polizisten, die auch in Wien-Favoriten ihren Dienst versehen und sichtbar sind, einen Beitrag zu Prävention und besserem Sicherheitsgefühl leisten könnten. Eine Aufstockung der Polizeiplanstellen wurde zwar laut Franz immer wieder angekündigt. Umgesetzt wurden die Ankündigungen aber bisher nicht.