Angespannte Stimmung

Nur 25 Worte: So begrüßten sich Kickl & Van der Bellen

Bundespräsident Van der Bellen hatte Wahlsieger und FPÖ-Chef Kickl als Ersten zum Gespräch eingeladen. Vor den Kameras herrschte Schweigen.

Lukas Leitner
Nur 25 Worte: So begrüßten sich Kickl & Van der Bellen
FPÖ-Chef Herbert Kickl war als Erster zu Gast bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Sabine Hertel

Die Nationalratswahl ist geschlagen, die Österreicher haben gewählt. Nun stehen die Parteien vor harten Sondierungsgesprächen, die in einer funktionierten Bundesregierung münden sollen. In Österreich ist es dabei gelebte Praxis, dass der Bundespräsident dem Wahlsieger den Regierungsbildungsauftrag erteilt, doch ob das auch dieses Jahr der Fall sein wird, ist ungewiss.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen möchte zuvor nämlich mit allen Partei-Chefs ein persönliches Gespräch führen, ehe er den Auftrag erteilt, falls es diesen überhaupt geben wird. Den Anfang durfte dabei FPÖ-Chef Herbert Kickl am Freitag machen. Karl Nehammer (ÖVP) und Andreas Babler (SPÖ) folgen am Montag, Beate Meinl-Reisinger (NEOS) und Werner Kogler (Grüne) am Dienstag.

Kickl fuhr direkt in die Hofburg

Kickls Besuch in der Hofburg am Freitag um 13.00 Uhr stieß auf breites Interesse der Medien. Er selbst verlor aber kaum ein Wort, schwieg lieber. Für den Termin reiste er mit dem Auto an und fuhr direkt in die Hofburg, um potenziellen Demonstranten aus dem Weg zu gehen.

Im Maria-Theresien-Zimmer angekommen, wurde Kickl gefragt, mit welchen Erwartungen er in das Gespräch mit Van der Bellen gehe. Er antwortete kurz und knapp: "Mit positiven Erwartungen".

Geschäftlicher Handshake

Das Verhältnis zwischen Kickl und Van der Bellen ist angespannt. In der Vergangenheit ließ der Bundespräsident etwa offen, ob er Kickl als Bundeskanzler angeloben werde, oder nicht.

Erstes Gespräch nach der Wahl – Van der Bellen empfängt FPÖ-Chef Herbert Kickl

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    Am Freitag empfing Bundespräsident Alexander Van der Bellen FPÖ-Chef Herbert Kickl.
    Am Freitag empfing Bundespräsident Alexander Van der Bellen FPÖ-Chef Herbert Kickl.
    Sabine Hertel

    Lange musste der FPÖ-Chef aber nicht auf den Bundespräsidenten warten. Kurz nach der Ankunft des freiheitlichen Frontman trat auch Van der Bellen aus dem Büro. Nach einem "Grüß Gott!" Kickls, gaben sich die beiden die Hand – geschäftlich. 
    Van der Bellen: "Willkommen in der Hofburg."
    Kickl: "Grüß Gott, Herr Bundespräsident."

    Van der Bellen wizelte

    Danach war es ruhig, Zeit für Fotos. Abgesehen von dem zahlreichen Klicken der Kameras herrschte im Maria-Theresien-Zimmer Schweigen. "Als ob sie uns noch nie gesehen hätten, oder?", scherzte der Bundespräsident plötzlich. Es folgten mehr Fotos. "Noch eines, eine ganz raffinierte Person", hieß es kurz später zu einem Fotografen.

    Dann ging es los mit dem Gespräch. "Ok, bitte", sagte Van der Bellen zu Kickl und überließ ihm den Vortritt. Der Wortwechsel der beiden bei der Begrüßung war karg. Insgesamt fielen nur 25 Worte.

    Gespräch dauerte 1,5 Stunden

    Im Gespräch dürften sich die beiden dann aber umso mehr zu sagen gehabt haben. Immerhin dauerte der Termin rund eine Stunde und dreißig Minuten, obwohl eigentlich nur eine Stunde eingeplant war.

    Als Kickl dann gegen 14.30 Uhr aus der berühmten "Tapeten-Tür" hervortrat, wollte er zum Treffen mit dem Bundespräsidenten nichts sagen. Eine Stellungnahme dazu werde es erst am Samstag um 10.30 Uhr geben. Dafür gab es aber einige wenige Worte zu den Neuerungen in der Besetzung des Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im Burgenland.

    Immerhin wurde erst am Donnerstag entschieden, dass Dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer für die FPÖ als Nummer Eins in den Wahlkampf ziehen werde.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Die Nationalratswahl in Österreich ist vorbei, und nun stehen Sondierungsgespräche an, um eine funktionierende Bundesregierung zu bilden
      • Bundespräsident Alexander Van der Bellen plant, vor der Erteilung des Regierungsbildungsauftrags mit allen Parteichefs persönliche Gespräche zu führen, beginnend mit FPÖ-Chef Herbert Kickl, dessen Treffen am Freitag auf großes Medieninteresse stieß, jedoch ohne nennenswerte Aussagen von Kickl selbst
      LL
      Akt.