Fast 5 Prozent!

Nun ist es fix: So werden die Pensionen erhöht

Die Regierung präsentierte am Dienstag die Erhöhung der Pensionen. Diese wird zwischen 4,5 und 4,7 Prozent liegen.

Lukas Leitner
Nun ist es fix: So werden die Pensionen erhöht
Die Erhöhungen seien laut der Regierung in Zeiten hoher Inflation "besonders wichtig". (Archivbild)
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Die Pensionen werden im kommenden Jahr um den gesetzlichen Anpassungsfaktor steigen. Dieser wird dabei voraussichtlich zwischen 4,5 und 4,7 Prozent liegen, wie die Bundesregierung am Dienstag bekanntgab. Um denselben Wert erhöhen sich auch die Ausgleichszulagen für Mindestpensionisten. Für Spitzenpensionen über 6.060 Euro pro Monat ist eine Erhöhung um einen Fixbetrag vereinbart.

Planungssicherheit und finanzielle Absicherung gibt es aber auch für alle Neupensionisten: Die Schutzklausel für das Pensionskonto wird nämlich um ein Jahr verlängert. Auch die Aliquotierung der ersten Erhöhung bleibt ausgesetzt. Der Beschluss durch den Nationalrat ist dabei für September geplant.

"Finanzielle Absicherung im Alter ist eine Frage der Gerechtigkeit. Die Zeiten von Rekordinflation liegen hinter uns, dennoch ist es weiterhin wichtig, dass wir dafür sorgen, die Kaufkraft im Alter zu erhalten", betonte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bei der Präsentation.

Teuerung der vergangenen Jahre ausgleichen

Damit ist die Regierung diesmal vorgeprescht. Denn der gesetzliche Anpassungsfaktor, der aus der Durchschnittsinflation von August 2023 bis Juli 2024 berechnet wird, steht erst fest, wenn die Juli-Inflation bekannt ist. Derzeit schätzen Experten, dass die kumulierte Jahresinflation zwischen 4,5 und 4,7 Prozent liegen wird. Der finale Wert stehe aber erst im September fest.

Die Bundesregierung einigte sich dennoch bereits jetzt, diesen gesetzlichen Wert für die Pensionserhöhung heranzuziehen. Damit wird für rund 2,3 Millionen Pensionisten, die sich in der gesetzlichen Pensionsversicherung befinden, auch 2025 die Teuerung der vergangenen 12 Monate ausgeglichen.

"Mit der Pensionserhöhung sorgen wir als Bundesregierung dafür, dass alle Pensionisten die gestiegenen Lebenshaltungskosten voll abgegolten bekommen. Die Erhöhung wird spürbar höher ausfallen als die Teuerung im kommenden Jahr und allen Pensionisten zugutekommen", erklärte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).

So steigen die Pensionen

Die Durchschnittspension in der Höhe von 1.694 Euro brutto pro Monat steigt somit um rund 78 Euro an. Spitzenpensionen über der ASVG-Höchstbeitragsgrundlage von 6.060 Euro monatlich werden bis zu diesem Wert ebenfalls um den gesetzlichen Anpassungsfaktor erhöht.

Für die rund 200.000 Mindestpensionisten steigt auch die Ausgleichszulage im selben Ausmaß. Das bedeutet eine Anhebung von aktuell mindestens 1.217,96 auf voraussichtlich rund 1.275 Euro.

"Die spürbare Erhöhung kleiner und mittlerer Pensionen war in Zeiten hoher Inflation besonders wichtig. Mindestpensionisten haben heute rund 200 Euro pro Monat mehr in der Geldbörse als noch vor zwei Jahren", rechnete Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) vor.

Negativen Auswirkungen der Inflation verhindern

Für Neupensionisten will die Regierung die negativen Auswirkungen der Inflation verhindern: Die Schutzklausel für das Pensionskonto wird deshalb um ein Jahr verlängert. Alle Personen, die 2025 regulär in Pension gehen, erhalten somit die Inflation auf ihrem Pensionskonto abgegolten. Ausgenommen davon sind aber jene, die freiwillig vorzeitig ihren Ruhestand antreten, ohne dass sie zuvor arbeitslos waren. Dadurch werde ein Anreiz geschaffen, nicht früher in Pension zu gehen.

"Die Pensionserhöhung erfolgt um den gesetzlichen Faktor. Ziel der Bundesregierung ist es, mehr Menschen im Erwerbsleben zu halten und somit das faktische an das gesetzliche Pensionsantrittsalter heranzuführen", erklärte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP).

Zusätzlich wird die gesetzliche Aliquotierungsregelung auch 2026 ausgesetzt – ein Jahr länger als bisher vorgesehen. So erhalten alle Bürger, die 2025 ihre Pension antreten, im darauffolgenden Jahr bereits die volle Erhöhung – unabhängig davon, in welchem Monat sie den Ruhestand antreten.

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    Sabine Hertel (Fotomontage)

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Bundesregierung plant, die Pensionen im kommenden Jahr um den gesetzlichen Anpassungsfaktor von voraussichtlich 4,5 bis 4,7 Prozent anzuheben
    • Dies betrifft rund 2,3 Millionen Pensionisten in der gesetzlichen Pensionsversicherung
    • Zusätzlich werden auch die Ausgleichszulagen für Mindestpensionisten erhöht, und Neupensionisten erhalten Planungssicherheit durch die Verlängerung der Schutzklausel für das Pensionskonto
    • Die Regierung möchte damit die Kaufkraft im Alter erhalten und mehr Menschen im Erwerbsleben halten
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    Akt.