Wirtschaft
Nun erwägen auch Wintersportbetriebe 2G-Regel
Wegen der steigenden Zahlen zeigen sich auch Branchenvertreter des Tourismus besorgt um die heurige Wintersaison. Sie erwägen eine 2G-Regel.
Angesichts der dramatisch steigenden Neuinfektionszahlen haben gleich zwei Bundesländer am Donnerstag ihre Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie nachgeschärft. Während Oberösterreich nun auf eine 2,5G-Regel in sämtlichen Bereichen setzt, geht Wiens Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) noch einen Schritt weiter. Ab Ende kommender Woche gilt in Wien demnach eine 2G-Regel, sprich: Zutritt zu Gastro, Friseur & Co. gibt es ab dem Zeitpunkt nur noch für genesene und geimpfte Personen.
Die in die Höhe schnellenden Zahlen bereiten aber auch den Touristikern Sorgen. Die Wintersaison steht auf dem Spiel. Gegenüber der APA schilderte Susanne Kraus-Winkler, Hotellerie-Obfrau in der Wirtschaftskammer (WKO), am Donnerstag die Lage. Sie rechnet zwar nicht mit Grenzschließungen, aber "Reisewarnungen hängen wie ein Damoklesschwert über uns", stellte sie klar.
Als Reaktion auf die sich zuspitzende Corona-Lage überlegen nun auch einige große Wintersportbetriebe ihre Regeln nachzuschärfen.
Angedacht ist in diesen Betrieben "in Richtung 2G zu gehen – und zwar sowohl für Gäste als auch für Mitarbeiter".
„"Lieber weniger Gäste, aber 2G"“
Das Risiko sei viel zu hoch, wenn man auch nur einige wenige ungeimpfte Beschäftigte oder Gäste habe. Das Argument sei: "Lieber mit einer Spur weniger Gästen und Mitarbeitern, aber die sind alle 2G." Wenn es so weitergehe, sei die Wintersaison wohl "teilverloren".
Zu befürchten sei derzeit auch, dass die Branche nicht mehr die gleiche Unterstützung vom Staat bekommen wird wie noch im Vorjahr. Zumindest müsse aber die Mehrwertsteuersenkung auf fünf Prozent verlängert werden, erläuterte Kraus-Winkler. Nach aktuellen Bestimmungen sollte diese Maßnahme mit Jahresende auslaufen, heißt es laut APA.
„Zahlen schnell senken“
Ebenso ersuchen die Branchen die Politik, alles zu unternehmen, damit die Neuinfektionszahlen wieder sinken. Dazu müsse man "schneller, klarer und gemeinsam reagieren".
Freitagabend findet der Corona-Gipfel der Bundesregierung mit den Landeshauptleuten statt. Auf eine mögliche Verschärfung der Maßnahmen reagierte die WKO-Hotellerie-Obfrau, ob morgen Abend "nicht vielleicht 5 nach 12?", sei. "Ich weiß gar nicht, worauf man noch wartet", schilderte sie ihr Unverständnis für das Verhalten der Regierung.
Kritik gibt es ebenso für die PCR-Test-Möglichkeiten. Man hätte sich erwartet, dass schon längst alles für das flächendeckende Ausrollen vorbereitet worden wäre. Dann könnte man es jetzt "mit einem Schalter aufdrehen".