Ukraine

"Notwendig, zu reden" – Putin will mit Scholz sprechen

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) und Wladimir Putin haben Gesprächsbedarf. Es geht um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Roman Palman
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) und Wladimir Putin haben Gesprächsbedarf.
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) und Wladimir Putin haben Gesprächsbedarf.
REUTERS

Die Stimmung zwischen Deutschland und Russland ist spätestens seit Wladimir Putins Invasion in der Ukraine im Februar 2022 so unterkühlt wie der sibirische Winter. Zuletzt persönlich traf sich der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem Kreml-Despot keine zehn Tage vor dessen Angriffsbefehl.

Alles Zureden der Europäer hatte Putin nicht umstimmen können, wie groß die Kluft geworden war, zeigte auch der inzwischen berüchtigte Riesentisch, der die beiden Staatsmänner trennte:

15. Februar 2022: Olaf Scholz an einem (sehr großen) Tisch mit Wladimir Putin im Kreml.
15. Februar 2022: Olaf Scholz an einem (sehr großen) Tisch mit Wladimir Putin im Kreml.
imago images/ZUMA Wire

Gespräche "zu gegebener Zeit"

Jetzt gibt es offenbar wieder Gesprächsbedarf. Putin soll nach Angaben des Kremls bereit sein, mit dem deutschen Bundeskanzler telefonisch über den Krieg in der Ukraine zu sprechen. Bisher habe es von deutscher Seite dazu aber keine Initiative gegeben, so Sprecher Dmitri Peskow, der damit auf eine Äußerung Scholz', mit Putin korrespondieren zu wollen, reagierte.

Es werde "am Ende eine Vereinbarung zwischen den Regierungen in Moskau und Kiew geben müssen", hatte der SPD-Chef gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" zu Wort gegeben. Und: Das letzte Telefonat mit dem Kremlchef sei schon einige Zeit her. "Ich habe aber vor, zu gegebener Zeit auch wieder mit Putin zu sprechen",

Kreml-Sprecher: "Es ist notwendig, zu reden"

Kreml-Angaben zufolge hätten Putin und der deutsche Kanzler zuletzt am 2. Dezember telefonisch für rund eine Stunde miteinander über die Ukraine und die Folgen des russischen Angriffskriegs gesprochen. 

"Präsident Putin bleibt offen für Dialog, verfolgt dabei aber natürlich das grundlegende Ziel des Schutzes der Interessen unserer Bürger", betonte Peskow laut dem ZDF in seiner Reaktion und stellte klar: "Es ist notwendig, zu reden".

"Würde Putins Raubzug nur legitimieren"

Was dabei herauskommen könnte, steht in den Sternen. Scholz jedenfalls zeigt ebenso klare Kante und ist gegen jegliches Einfrieren des Konflikts im gegenwärtigen Status quo: "Russland muss verstehen, dass es nicht darum gehen kann, eine Art kalten Frieden zu schließen – indem etwa der nun bestehende Frontverlauf zur neuen 'Grenze' zwischen Russland und der Ukraine wird. Das würde Putins Raubzug nur legitimieren", sagte der Deutsche. "Es geht vielmehr um einen fairen Frieden, und Voraussetzung dafür ist der Rückzug von russischen Truppen."

Kreml gegen Österreich

Etwas ruppiger ist der russische Tonfall in Richtung Österreich. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministers Sergej Lawrow, hatte auf Aussagen unseres Außenministers Alexander Schallenberg mit deutlich schärferen Worten geantwortet. 

"Österreich, das sich gegenüber Russland eindeutig auf die Seite des Westens in seiner feindlichen Politik gestellt hat, hat seine bisher unabhängige Rolle in der Außenpolitik aufgegeben und das Prinzip der Neutralität über Bord geworfen", donnerte Sacharowa.

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