20 Jahre nach Unglück

Notfall in der Seegrotte – Alarm für Feuerwehrtaucher

Übung für den Ernstfall: In eiskaltem Wasser und bei schlechter Sicht mussten die Feuerwehrtaucher drei "Opfer" finden und bergen.
Niederösterreich Heute
14.09.2024, 07:45

Sie ist ein beliebtes Touristenziel und der größte unterirdische See Europas: Die Seegrotte Hinterbrühl im Bezirk Mödling zieht jährlich hunderte Besucher an. Vor zwanzig Jahren kam es auf dem großen unterirdischen See zu einem schweren Unglück. Fünf Gäste aus Deutschland und Belgien starben dabei.

In diesem Sommer kamen nun 25 Feuerwehrtaucher aus ganz Niederösterreich zusammen, um einen Ernstfall in der Seegrotte zu üben. Das Szenario: Mehrere Personen betraten unbefugt das frühere Gipswerk. Zwei von ihnen werden auf der untersten Ebene vermisst. Hier befindet sich auch der 6.200 Quadratmeter große See.

Die Feuerwehrübung 20 Jahre nach dem Unglück führte die Einsatzkräfte wieder an die gleichen Stellen im Bergwerk. Für den Anmarsch musste die gesamte Ausrüstung der Taucher rund 500 Meter weit durch einen engen Gang in den Berg geführt bzw. getragen werden.

Oberhalb des Sees erfolgte die Befehlsausgabe, von wo die Taucher mit ihrer Ausrüstung die Treppen hinab zur Wasserfläche stiegen. Die örtlich zuständige Feuerwehr Hinterbrühl unterstützte die Übung – so wie es in der Realität ebenfalls geschehen würde.

Schlechte Sicht

Drei Teams aus je drei Tauchern folgten ihren Einsatzaufträgen und suchten verschiedene Bereiche der Grotte nach vorher versteckten Puppen ab. Ein Team musste dabei in einen etwa 10 Meter tiefen Schacht abtauchen.

Beim Tauchen im Wasser der Seegrotte sind nicht nur die Dunkelheit, die Unübersichtlichkeit und das kalte Wasser eine Herausforderung, sondern auch die am Boden abgelagerten Sedimente: bei der kleinsten Wasserbewegung wird der Gipsstaub aufgewirbelt und trübt das Wasser für einige Tage ein.

Nach dem Erfolgreichen Auffinden aller Puppen hatten die Taucher ihre Ausrüstung zu reinigen und die Einsatzbereitschaft der Tauchdienstfahrzeuge wiederherzustellen – in den folgenden Sommerwochen nach der Übung fanden weitere Tauchgänge in anderen, deutlich wärmeren Gewässern statt.

{title && {title} } red, {title && {title} } 14.09.2024, 07:54
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite