Pleite-Spekulant René Benko

Noch ein Millionen-Pferd gehört zur Benko-Stiftung

René Benko spekulierte nicht nur mit Immobilien. Er mischte auch im millionenschweren Pferdesport mit.

Newsdesk Heute
Noch ein Millionen-Pferd gehört zur Benko-Stiftung
"Mumbai" war offenbar das erste millionenschwere Pferd, das René Benko durch seine Stiftung kaufte.
"Heute"-Montage – Fotos: Picturedesk

Die Pferde "Just be Gentle" und "Chageorge" kosteten die Laura Pirvatstiftung, benannt nach René Benkos Tochter, jeweils 2,38 Millionen Euro. Wie "News" und "Krone" berichten, gibt es zumindest noch ein Tier, das sich der Tiroler Geschäftsmann aneignete.

Das Pferd "Mumbai" wechselte 2021 bereits den Besitzer und war offenbar seine erste "Investition" dieser Art. Auch damals war es von der Springreiter-Legende Ludger Beerbaum, welcher sich einen Namen in der Zucht und im Verkauf von hochpreisigen Pferden aufgebaut hat. Das Tier soll mittlerweile fünf Millionen Euro wert sein.

"Professionelles Investment"

Der deutsche Springreit-Bundestrainer Otto Becker und seine Frau, Medienunternehmerin Julia Becker brachten Benko demnach ins Geschäft. Vor dem Kauf von "Mumbai" tauschten sie sich über den Deal aus.

Demnach schrieb der Benko Julia Becker folgende Nachricht: "Das Investment tätigen wird eine 100%ige Tochtergesellschaft der Stiftung – da wir das als kommerzielles Investment betrachten – habt Ihr Erfahrung in der Rückerstattung der Mehrwertsteuer – wir wollen definitiv nicht die Mehrwertsteuer auch noch investieren und da dies ein professionelles Investment ist und kein Hobby von mir sollte das möglich sein."

Weiters heißt es, dass die Privatstiftung den Vertragsabschluss in ihrer nächsten Vorstandssitzung beschließen wird. "Freue mich schon auf die Zusammenarbeit in einem ganz neuen Segment. Beste Grüße aus Tirol", heißt es am Ende.

Pferdespekulant Benko

Damit nicht genug –Beerbaum regt weitere Käufe an: "Um neben Mumbai etwas breiter aufgestellt zu sein und ebenfalls sowohl auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 als auch auf den Globalchampionstour Events in den nächsten Jahren uneingeschränkt teilnehmen zu können, macht es unter Umständen Sinn, in weitere potenzielle Kandidaten bzw. Pferde zu investieren", soll er Benko geschrieben haben.

Die Empfehlungen werden angenommen – 2023 investiert Benko über die Stiftung in weitere Pferde, auch wenn das Signa-Imperium bereits finanziell bröckelte. Für "Just be Gentle" wurden zwei Raten vereinbart: 1,38 Millionen Euro am 15. April 2023 sowie die übrige Million am 20. März 2024. Benko hat damals beim Landesgericht Innsbruck bereits seinen eigenen Konkurs angemeldet und gilt seither als mittellos. Sein Einkommen betrage lediglich 3.700 Euro.

Benko dementiert

Bisher dementiert Benkos Anwalt, dass er die Pferde gekauft habe oder sie von der Familie genutzt werden. Die Stiftung investiere schon seit geraumer Zeit in Springpferde.

Laut den Unterlagen, die "News" und "Krone" vorliegen, dürfte er der faktische Geschäftsführer bei den Deals sein. Ermittler der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft vermuten Vermögenswerte des Unternehmers in der Stiftung.

Gläubiger und Anwälte bis nach Saudi-Arabien dürften die Käufe wohl auch interessieren. Ein Business-Plan von Beerbaums Unternehmen für die beiden Pferde "Mumbai" und "Just be Gentle" war jedenfalls an René Benko selbst gerichtet.

Auf den Punkt gebracht

  • Der österreichische Unternehmer René Benko hat nicht nur in Immobilien, sondern auch im Pferdesport investiert
  • Seine Tochter Laura Pirvatstiftung kaufte Pferde im Wert von Millionen Euro, darunter "Just be Gentle", "Chageorge" und "Mumbai"
  • Benko wurde von der Springreiter-Legende Ludger Beerbaum und seiner Frau in das Geschäft eingeführt und investierte über die Stiftung in weitere Pferde, obwohl sein Unternehmen bereits finanzielle Probleme hatte
  • Trotzdem dementiert Benko, die Pferde gekauft zu haben, und sein Anwalt behauptet, dass die Stiftung schon seit einiger Zeit in Springpferde investiert
red
Akt.