"Kochbuch Take 16"
Nino aus Wien schreibt ein Kochbuch, das keines ist
Jüngst hat der Sänger sein "Kochbuch Take 16" veröffentlicht, darin flunkert Nino aus Wien aber ein kleines bisschen...
Man würde ja eigentlich erwarten, dass hier der Name Programm ist: In Nino aus Wiens "Kochbuch Take 16" dreht sich aber nicht alles ums Braten, Brutzeln und Backen. Vielmehr steht, so wie immer im Leben des Sängers, die Musik im Vordergrund seines ersten Buches: "Irgendwie war mir im Winter ein bisschen langweilig und da dachte ich, ich könnte mal die Gitarre ein bisschen weglegen und mich mehr aus Schreiben konzentrieren", erzählt der 36-Jährige im Talk mit "Heute".
„Ich finde, wenn man ein Buch, Kochbuch nennt, dann nimmt man sich vielleicht den Erwartungsdruck, denn ein Kochbuch muss nicht wahnsinnig intellektuell oder philosophisch sein“
Und dabei kam dann eben sein erstes Buch "Kochbuch Take 16" raus. Aber um's Kochen geht es im ganzen Buch eigentlich nie. Das könnte ja so manchen Fan etwas verwirren, wie schafft Nino aus Wien denn Ordnung in diesem Chaos: "Man kann Kochen auch anders interpretieren: denn auch das Blut kann kochen oder der Kopf kann überkochen", erklärt der Sänger, "es sind vielleicht wenig ausformulierte Rezepte drinnen, aber es steht zum Beispiel in einem Gedicht 'Kaltes Surschnitzel um drei in der Früh' im Buch, also es sind schon auch Essensempfehlungen drinnen".
Ein Rezept findet sich dann aber doch noch im Buch
Und er dröselt sein Vorhaben weiter auf: "Außerdem habe ich alles Mögliche in einen Topf geworfen, verschiedene Schreibstile, Songtexte und Gedichte von mir und Notizen. Die habe ich dann quasi umgerührt. So habe ich das mit dem Kochbuch gesehen. Ich finde, wenn man ein Buch, Kochbuch nennt, dann nimmt man sich vielleicht den Erwartungsdruck, denn ein Kochbuch muss nicht wahnsinnig intellektuell oder philosophisch sein." Im Buch finden sich dann also von Tagebuch- und Notizbuchaufzeichnungen, Songtexten und Gedankenfetzen über poetische Gedichte bis zu Beobachtungen die beinahe komplette, oft auch abstruse, Innenwelt des Nino aus Wien. Doch irgendwie hat er sein Wort bezüglich des Titels dann doch wieder gehalten: "Ein Rezept ist sogar drinnen: Ein Spaghetti-Aioli-Rezept", lacht er.
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Einige der Textzeilen, die das Buch beinhaltet, werden dann auch beim nächsten Album vom Nino aus Wien eine wichtige Rolle spielen: "Es ist diesmal so, dass manches aus dem Buch dann am kommenden Album im März zu hören sein wird. Demnach hat man zuerst den Text und dann die Musik dazu, wenn man will." Die Arbeiten dazu laufen bereits auf Hochtouren, es wird das zwölfte Album des Sängers werden, zwei davon hat er mit seinem Musiker-Freund Ernst Molden veröffentlich. Erst im vergangenen Jahr erschien "Eiszeit", nun folgt nach dem Buch schon der nächste kreative Output des Musikers: "Der Nino aus Wien macht jetzt ein Wien-Album. Es sind einige Dialekt-Songs und Songs mit Wien-Bezug dabei. Also meine Version der Wienerlieder zum Teil, aber nicht nur. Es ist eine Hommage an die Stadt Wien", erzählt er.
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„Nächstes mal wird es ein echtes Kochbuch (...), aber dann heißt es nicht 'Kochbuch'“
Aber zurück zur Schriftsteller-Karriere, wird der Nino aus Wien denn jetzt eine solche anstreben: "Nein, das eher weniger. Ich glaube, das ist nicht so meins, das kann ich nicht so gut. Die jetzige experimentellere Herangehensweise fand ich ganz lustig, aber selbst das war schon eine recht zeitintensive und familienunfreundliche Arbeit, denn es kostet Nächte. Ich finde Songs schreiben einfach 'easier', sagen wir es so." Doch wenn er ein weiteres Buch schreiben wird, dann ist etwas fix: Mit dem Titel will er die Leser dann wieder hinters licht führen: "Nächstes Mal wird es ein echtes Kochbuch, es soll wirklich ein richtiges Kochbuch sein, aber dann heißt es nicht 'Kochbuch'", lacht Nino aus Wien.