Wirtschaft
Nike zieht Sneaker wegen Rassismus-Vorwurf zurück
Nike ruft seinen neuen "Air Max"-Sneaker zurück. Er zeigt eine US-Flagge aus der Sklavenzeit.
Der neue Nike "Air Max 1 USA" war für den US-Nationalfeiertag am 4. Juli gedacht gewesen. Kurz davor hatte ihn der Sportartikel-Konzern zurückgerufen. Der frühere Football-Profi und Nike-Werbeikone Colin Kaepernick hatte darauf gepocht.
Der Grund ist die US-Flagge, die hinten auf dem Sneaker prangt. Es ist die sogenannte "Betsy Ross Flag" mit 13 weißen Sternen. Sie wurde Ende des 18. Jahrhunderts entworfen und gilt allgemein als Flagge der Revolution und des Unabhängigkeitskriegs gegen Großbritannien. Von rechtsextremen Gruppen wird jedoch versucht, sie als Symbol von Nationalismus, Sklaverei und "Überlegenheit der weißen Rasse" zu besetzen. Heute verwenden sie einige rechtsextreme Gruppen der USA.
Internet-Preise von über 2.000 Dollar
Der Sneaker steht bei Händlern nicht mehr in den Regalen noch ist er auf der Nike-Website zu bestellen. Auch auf anderen Internet-Websites ist er offenbar inzwischen verschwunden. Zunächst war er auf Portalen noch zu Preisen von über 2.000 Dollar erhältlich gewesen. Der ursprüngliche Preise war 120 Dollar.
Kaepernick hatte im vergangenen Jahr mit einer aufsehenerregenden Kampagne für Nike geworben: "Believe in something. Even if it means sacrificing everything. Just do it" war sein Werbe-Leitspruch ("Glaube an etwas. Auch wenn das bedeutet, alles aufzugeben. Tue es einfach"). Er war der erste Football-Spieler der Profiliga NFL gewesen, der 2017 aus Protest gegen Polizeigewalt gegen Schwarze beim Abspielen der Nationalhymne gekniet und nicht gestanden hatte. US-Präsident Donald Trump hatte ihn deshalb als "Hurensohn" bezeichnet und Kaepernick hat darauf seinen Club verloren; er ist seitdem ohne Team. (ish/20 Minuten)