HeuteForFuture-award

Nichts schmeckt besser als die unberührte Natur

3- bis 6-jährige Kindergartenkinder entdecken im Rahmen des Projekts "AckerRacker" die Natur und wie gut das eigens angebaute Gemüse schmeckt.

Irma Basagic
AckerRacker: Ackerstunde mit Kindern
AckerRacker: Ackerstunde mit Kindern
Copyright: Acker e. V. / Katharina Kühnel

PROJEKTNAME: AckerRacker - Hände in der Erde, Gemüse im Kopf
KATEGORIE: Zivilgesellschaft
PROJEKTTRÄGER: Acker Österreich
THEMENBEREICH: Umweltbildung für Nachhaltige Entwicklung
TEILNEHMERZAHL: 60 Kindergartenkinder, 24 Pädagog:innen, 12 AckerBuddys, 12 AckerCoaches
PROJEKTSTART: 2023
STATUS: Aktiv
REGION: Brunnenthal, Oberösterreich
INSTITUTIONALISIERT ALS: Unternehmen
WIRKUNGSFELD: Ganz Österreich
WEB: https://www.acker.co/

Darum geht es beim Projekt "AckerRacker - Hände in der Erde, Gemüse im Kopf"

Im Rahmen des ganzjährigen Bildungsprogramms AckerRacker bauen 3- bis 6-jährige Kindergarten-Kinder gemeinsam mit ihren Pädagog:innen rund 20 verschiedene Gemüsearten und -sorten an.

Dabei erleben sie mit allen Sinnen, wie aus kleinen Samen und Pflänzchen knackiges Gemüse wächst.

Spielerisch erkunden sie die Natur, erlangen ein Grundverständnis für natürliche Zusammenhänge – und entdecken, wie gut selbstgemachtes Gemüse frisch vom Acker schmeckt.

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    AckerRacker: Ackerstunde im Kindergarten
    AckerRacker: Ackerstunde im Kindergarten
    Foto: Acker Österreich

    Heute For Future-Award im Gespräch mit Herbert Meschuh

    Was zeichnet das Projekt aus bzw. wie unterscheidet es sich von anderen?

    Die Programme fokussieren auf die Wissens- und Erfahrungsvermittlung der Pädagog:innen vor Ort, so dass diese immer selbständiger werden und das Bildungsprogramm strukturell eingebunden wird. Pädagog:innen werden dafür intensiv und umfassend von uns über vier Jahre ausgebildet, unterstützt und begleitet.

    Das gewonnene Wissen wirkt sich auch auf den eigenen Alltag, die eigene Einstellung zu gesunder Ernährung und die berufliche Zufriedenheit aus. Sie werden zu Multiplikator:innen für Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Pädagog:innen lernen, sich inhaltlich und methodisch an den Ansätzen der BNE zu orientieren.

    Dabei packen sie Probleme bei der Wurzel, etablieren mit dem Acker einen naturnahen Lern- und Erfahrungsort im Alltag der Kinder und bilden so eine Generation ackerdemischer Changemaker mit notwendigen Zukunftskompetenzen aus.

    Damit stärkt AckerRacker die grundlegenden Fähigkeiten, die es braucht, um gesellschaftliche Probleme zu erkennen und lösungsorientiert anzugehen.

    Haben Sie sich am Beginn Ihres Projektes an einem anderen Modellprojekt orientiert?

    Ja. Schwesterverein Acker e. V.

    Ist Ihr Projekt bereits in anderen Regionen nachgemacht worden? Wenn ja, an welchem Standort?

    Ja. Im Jahr 2023 an 6 Kindergärten in Österreich. Alle Informationen dazu gibt es hier: https://www.acker.co/ackerracker-oesterreich/Standorte-ackerracker-at.

    Glauben Sie, dass Ihr Projekt auch anderswo durchgeführt werden könnte? Wenn ja, welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein?

    Ja, auch anderswo in Österreich.

    Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein, dass Ihr Projekt anderswo nachgemacht werden könnte?

    Um einen naturnahen Lernort an einer Schule oder einem Kindergarten zu etablieren, braucht es vorerst engagierte Pädagog:innen (PuPs), die sich dem Projekt widmen. Über die vier Jahre, die wir einen Lernort begleiten, wird der Schulacker als alternative zum Klassenzimmer eingebunden und bestenfalls alle PuPs involviert.

    Als nächstes braucht es die finanziellen Mittel, um Förderplätze anzubieten, da öffentliche Bildungseinrichtungen nicht viel Geld zur Verfügung haben. Es braucht landwirtschaftliche Expert:innen, die Lernorte über mehrere Jahre praktisch aber auch theoretisch einschulen und sich jedes Jahr etwas mehr zurückziehen.

    Es braucht eine engagierte Gesellschaft, die bei der Ackereinrichtung und bei Pflanzungen tatkräftig anpackt.

    Es braucht die Flächenverfügbarkeit von 40qm um eine mehrjährige Fruchtfolge zu gewährleisten.

    1) Bestenfalls am Boden
    2) Thema Entsiegelung von betonierten Flächen
    3) Innerhalb 10 Gehminuten von der Bildungseinrichtung
    4) als letzte Möglichkeit mit Hochbeeten – ist aber weniger naturnahe und bedeutet höherer finanzieller Aufwand.

    Was sollte geschehen, damit Ihre praktische Arbeit erleichtert wird? Wer sollte aktiv werden?

    An jedem Kindergarten gibt es zwei bis vier AckerBuddys, die Pädagog:innen bei der Durchführung der Pflanz-termine und der Vorbereitung der Ackerfläche unterstützen. Wer AckerBuddy wird hängt vom Lernort ab – es können z. B. andere Pädagog:innen, Sozialarbeiter:innen, Küchenfachkräfte, Hausmeister:innen, ältere Schüler:innen, Eltern oder Angehörige von Ortsvereinen sein.

    Die AckerBuddys erhalten von uns einen zweistündigen Praxisworkshop vor Ort, ein digitales Willkommenspaket und einen kostenlosen Zugang zu unserer Lernplattform, so dass sie optimal auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden.

    Durch das Engagement übernehmen die Ehrenamtlichen Verantwortung für die eigene Region, die Bindung zwischen Nachbarschaft und Lernort wird gestärkt und ein mit- und voneinander Lernen verschiedener Generationen wird möglich.