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"Nicht sicher": EU will keine Abschiebungen nach Syrien

Die EU-Kommission hält die Voraussetzungen für Syrien-Abschiebungen für nicht gegeben. Im ganzen Land gebe es keine sichere Region, warnt ein Experte.

Newsdesk Heute
"Nicht sicher": EU will keine Abschiebungen nach Syrien
Das Flüchtlingslager al-Amal im Norden Syriens. Die EU sieht Syrien nicht als sicheres Abschiebeland.
AAREF WATAD / AFP / picturedesk.com

Nach dem Messerattentat im deutschen Solingen, bei dem ein geflüchteter Syrer drei Menschen tötete ("Heute" berichtete), werden die Forderungen lauter, wieder nach Syrien und Afghanistan abzuschieben. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) setzt sich seit Längerem dafür ein. Die EU-Kommission schiebt Abschiebungen nach Syrien nun einen Riegel vor.

Bereits Wochen vor der Attacke von Solingen verlangten mehrere europäische Länder von der Europäischen Union, bestimmte syrische Regionen wieder als sicher einzustufen, um dahin abschieben zu können. Federführend dabei: Österreich, Italien und Zypern.

Syrien nicht sicher genug

Die EU-Kommission hält die Voraussetzungen für sichere Abschiebungen nach Syrien derzeit jedoch nicht für gegeben. "Bislang sind die Bedingungen nicht erfüllt", sagte der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Er antwortete damit auf die Frage eines Journalisten, ob Syrien von den EU-Ländern künftig als sichere Region oder Drittstaat eingestuft werden könne.

"Zuallererst ist es natürlich die Aufgabe und Verantwortung des syrischen Regimes, die Bedingungen im Land so zu gestalten, dass es für die Menschen sicher ist, in geordneter Form und auf würdige Weise in ihre Heimat zurückzukehren", sagte der EU-Sprecher weiter. Bisher habe Syrien diese Voraussetzungen nicht erfüllt.

Karner: "einsperren oder abschieben"

Österreichs Innenminister Gerhard Karner (56) zeigte sich über den Terroranschlag in Solingen "zutiefst betroffen". Der Auftrag bei radikalen Islamisten laute "einsperren oder abschieben", forderte der ÖVP-Ressortchef. Auch FPÖ-Chef Herbert Kickl erneuerte seine Forderung nach sofortigen Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan. Die Parallelen zu Österreich seien unverkennbar.

Es gibt keine Region in Syrien, die sicher ist – nirgends
Politikwissenschaftler André Bank
Hält Abschiebungen nach Syrien nicht für möglich

Der Politikwissenschaftler André Bank widerspricht: Der Syrien-Experte hält Abschiebungen für unmöglich: Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Lage in allen Landesteilen Syriens noch verschlechtert, betont der Nahost-Kenner im Interview mit MDR-Aktuell. "Es gibt keine Region in Syrien, die sicher ist – nirgends", erklärt Bank.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Nach dem Messerangriff im deutschen Solingen gibt es Forderungen, geflüchtete Straftäter schneller abzuschieben
    • Die EU-Kommission sieht die Voraussetzungen für Abschiebungen nach Syrien für nicht gegeben
    • Nahost-Experte Andre Bank warnt, dass sich die Lage in Syrien verschlechtert habe
    red
    Akt.