Tierischer Ratgeber

Nicht Hund, nicht Katze, sondern Schweinchen

Genetisch sind uns die Schweine näher als der Hund, weshalb es nur recht und billig erscheint, sie auch als Haustiere zu halten.

Nicht Hund, nicht Katze, sondern Schweinchen
Ein Mini-Schwein ist extrem niedlich - aber Achtung: Es bleibt nicht so.
©iStock, Montage Heute

Zunächst müssen wir mit einem sehr traurigen Hintergrund beginnen, denn Mini-Schweinchen oder kleine Hausschweine wurden grundsätzlich dafür gezüchtet, besser in Versuchslaboratorien zu passen. Erst später eroberten sie auch unsere Herzen als Haustiere.

Wer jetzt aber glaubt, er tauscht einfach den Hund gegen ein Schweinchen liegt nicht ganz richtig, denn die Bedürfnisse des Minipigs sind doch ein wenig komplexer.

Garten und Haus

Eine reine Wohnungshaltung ist gar nicht erlaubt, also wäre ein Haus mit Garten für das Schweinchen wohl die erste Wahl. Da es vor dem Gesetz aber nicht wie ein Haustier betrachtet wird, muss man einige landwirtschaftliche Bestimmungen einhalten und ist aufgrund der Seuchengefahr meldepflichtig.

Bittere Pille:
Man kann sein Hausschweinchen noch so sehr liebhaben, bei einem Seuchenausbruch, wie der Schweinepest, oder der Schweinegrippe, darf das Veterinäramt die Tötung deiner Tiere anordnen.

Die meisten Halter entscheiden sich deshalb für die Stall- und Wohnzimmerhaltung. Im Garten sollte also eine sogenannte Suhle angelegt sein und mindestens 100 Quadratmeter Auslauf zur Verfügung stehen. Im Haus kann man das - entgegen seines Rufs - reinliche Tier sogar an das Katzenklo gewöhnen, wenn man möchte.

Ein Schweinchen kommt selten allein

Jeder Schweineliebhaber sollte sich gut überlegen, ob er sein Tier alleine halten möchte, denn im Prinzip brauchen Schweine ihre Artgenossen, sind sehr sozial und schätzen die Gesellschaft der anderen. Ein Schweinchen alleine braucht umso mehr Aufmerksamkeit, um nicht zu vereinsamen oder sozial frustriert zu werden. Hunde und Katzen sind hierfür weder ein gleichwertiger Ersatz, noch ist es besonders einfach, sie mit einem Minipig zu vergesellschaften.

Am besten verträgt sich eine Sau und ein Eber, wobei das Männchen spätestens mit sechs Monaten kastriert werden sollte.

"Mampf"

Minischweine sind Allesfresser, bevorzugen aber pflanzliche Kost. Eine spezielle Mischung aus Getreideschrot, Wasser und Mineralzusätzen bildet die Basis der Ernährung. Bitte verabschiede dich aber vom Gedanken, dein Schweinchen als Biokübel verwenden zu können und die Speisereste an das Tier zu verfüttern. Seit Corona sollten wir uns der Gefahr von Zoonosen bewusst sein.

Kosten

Die Anschaffungskosten belaufen sich je nach Rasse meist zwischen 150 und sogar 700 Euro und auch die regelmäßigen Tierarztbesuche dürfen nicht vergessen werden. Für Futter und sonstiges kann man pro Schweinchen etwa 50 Euro pro Monat rechnen, dies aber für die nächsten 15 Jahre, denn so alt kann dein Minipig werden.

red, tine
Akt.