Polit-Knall in Deutschland

"Nicht gesund": SPD-General Kühnert tritt sofort zurück

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat überraschend seinen Rücktritt bekannt gegeben. Als Anlass nannte der 35-Jährige gesundheitliche Gründe.

Newsdesk Heute
"Nicht gesund": SPD-General Kühnert tritt sofort zurück
"Bin nicht gesund": SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert tritt als Generalsekretär der deutschen Sozialdemokraten zurück.
Kira Hofmann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Damit hätte keiner gerechtnet! Kevin Kühnert (35) schmeißt auf der Stelle hin! Wie "Bild" berichtet, hat der bisherige Generalsekretär der deutschen Sozialdemokraten seiner Partei seinen sofortigen Rücktritt mitgeteilt. Kühnert war seit Dezember 2021 SPD-Generalsekretär und davor Chef der Jungsozialisten.

"Ich habe unsere Parteivorsitzenden Saskia (Esken) und Lars (Klingbeil) vor wenigen Tagen informiert, dass ich vom Amt des SPD-Generalsekretärs heute zurücktrete. Für ihr Verständnis und ihre Empathie danke ich den beiden ebenso, wie für unsere besonders enge und freundschaftliche Zusammenarbeit", schreibt Kühnert in einem zweiseitigen Schreiben, das er am Montag auf seinen Social Media-Kanälen veröffentlichte.

Kompletter Rückzug aus der Bundespolitik

Kühnert verabschiedet sich vorerst komplett aus der Bundespolitik und will auch nicht mehr in den Bundestag: "Ich habe außerdem die Vorsitzenden der SPD Tempelhof-Schöneberg darüber informiert, dass ich auch für eine erneute Kandidatur bei der kommenden Bundestagswahl nicht zur Verfügung stehe."

Als Grund für den Rücktritt gibt Kühnert gesundheitliche Gründe an. Er könne "im Moment" nicht über sich hinauswachsen, "weil ich leider nicht gesund bin. Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen", schreibt Kühnert.

"Politik ist nicht alles"

In einer Pressekonferenz dankten die SPD-Chefs: "Mit seinem unermüdlichen Einsatz hat er dazu beigetragen, die Partei in den letzten Jahren weiterzuentwickeln", lobte Lars Klingbeil und  anfügte an: "Politik ist nicht alles". Mit "Bestürzung" reagierte Saskia Esken auf die Entscheidung Kühnerts.

In der angeschlagenen SPD löst die Nachricht ein Beben aus. Ein Jahr vor der Bundestagswahl  braucht die Partei nun einen Manager. Noch dazu gilt Kühnert als einer der talentiertesten jungen Kräfte. Brisant: Selbst führende Genossen wurden von dem Rücktritt laut Medienberichten komplett kalt erwischt.

Laut der SPD-Bundesvorsitzenden Esken wollen die Sozialdemokraten noch heute eine zur Gremiensitzung landen und dort eine Nachfolgelösung vorschlagen. Esken betonte, dass die Tür für Bei der SPD immer eine Tür offen stehen werde.

Psychische Erkrankung?

Grund für den Rückzug ist laut Medienberichten eine psychische Erkrankung. Als Kühnert begann sich schlechter zu fühlen, habe er sich an Parteichef Klingbeil gewandt, heißt es. Beide sind seit Längerem befreundet, wie Klingbeil auf der Pressekonferenz erklärte. Kühnerts Rückzugsentscheidung sei aber komplett selbst bestimmt gewesen.

Auf den Punkt gebracht

  • Kevin Kühnert, der bisherige Generalsekretär der SPD, hat überraschend seinen sofortigen Rücktritt bekannt gegeben und zieht sich komplett aus der Bundespolitik zurück, auch bei der nächsten Bundestagswahl wird er nicht kandidieren
  • Als Grund für seinen Rücktritt nennt Kühnert gesundheitliche Probleme, die es ihm derzeit nicht erlauben, die notwendige Energie für sein Amt und einen Wahlkampf aufzubringen
red
Akt.